HSV mit Remis gegen Union zurück an die Spitze
Hamburg – Mit Hannes Wolf hat der Hamburger SV einen Lauf, wenngleich der Trainer zum ersten Mal in einem Punktspiel ohne Sieg blieb. Die Norddeutschen trennten sich in Hamburg vom ungeschlagenen 1. FC Union Berlin 2:2 (0:1) und rückten wieder an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga.
Den Führungstreffer für die Gäste erzielte vor 45.584 Zuschauern im Volksparkstadion Joshua Mees (12. Minute). Aaron Hunt (58.) und Lewis Holty (65.) brachten die Platzherren binnen sieben Minuten zunächst auf die Siegerstraße, ehe Suleiman Abdullahi den Endstand (90.) herstellte. Die Berliner bleiben weiterhin einziges Zweitliga-Team ohne Niederlage.
«Es ist bitter, dass wir fast mit dem Schlusspfiff noch den Ausgleich bekommen», sagte Hunt. «Da haben wir einmal nicht aufgepasst.» Als «völlig unnötig» bezeichnete Hunt das 2:2: «Wir hätten den Sack vorher zumachen müssen.» Der Berliner Trainer Urs Fischer sagte: «Das war ein tolles Fußballspiel mit vielen Emotionen. Das 2:2 ist ein gerechts Ergebnis.»
Aufstiegsaspirant HSV ist seit der Amtsübernahme von Trainer Hannes Wolf unbesiegt. Der fünfte Startsieg blieb ihm aber verwehrt. In der ersten Halbzeit gab es kaum Sehenswertes. Das durch Mittelfeldspieler Marcel Hartel vorbereite frühe Tor der Berliner war lange die einzige Tormöglichkeit auf beiden Seiten. Erst wenige Sekunden vor der Pause hatte HSV-Kapitän Hunt eine Chance. Sein Schuss aus gut 16 Metern ging knapp am rechten Pfosten vorbei.
Die Hamburger leisteten sich haufenweise Zuspiel- und technische Fehler und ernteten dafür genervtes Raunen auf den Rängen. Das änderte sich nach der Pause. Da kamen die Gastgeber mit Schwung zurück und setzten die abwehrstarken Hauptstädter plötzlich unter Druck.
Die Gastgeber mussten ohne Mittelstürmer Pierre-Michel Lasogga auskommen. Der mit sieben Toren beste Schütze der Hanseaten hatte sich am Vortag eine Wadenverletzung zugezogen. Für ihn war Hee-Chan Hwang in die Spitze gerückt. Der Südkoreaner hatte gegen die Innenverteidigung der Unioner aber einen schweren Stand.
Im Duell der besten Defensivreihen in der 2. Liga hatten die Berliner lange Vorteile. Lediglich acht Gegentore hatten die Köpenicker in den 13 vorangegangenen Spielen zugelassen. Nach dem Rückstand mussten sie jedoch die Offensive suchen und offenbarten plötzlich Lücken in der Hintermannschaft.
Trotz Spitzenspiels blieb die Zuschauerresonanz nur mäßig. Damit wurde erneut eine Beweis für die Unbeliebtheit der Montag-Spiele geliefert. Zumindest ein Negativrekord für Heimspiele in dieser Saison (44 716 gegen Regensburg) blieb den Hamburgern erspart.
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(dpa)