HSV mit Lust auf 2. Liga: Auftakt gegen Holstein Kiel

Hamburg – Knapp zwölf Wochen nach dem Abstieg meldet sich der Hamburger SV zurück – diesmal in der 2. Fußball-Bundesliga. Es ist die Premiere der Hamburger in der Zweitklassigkeit nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga nach 55 Jahren.

Gegner des Nicht-mehr-Dinos ist am Freitagabend um 20.30 Uhr Nordrivale Holstein Kiel. Das 57.000 Zuschauer fassende Volksparkstadion ist seit Wochen ausverkauft. Ein Sieg zum Saisonstart wäre «sehr, sehr wichtig», sagte Trainer Christian Titz. «Fußball ist ein Psychospiel. Ein Sieg macht dich stärker, mutiger.»

Bundesliga-Absteiger gegen Fast-Aufsteiger – das verspricht einen attraktiven Saisonstart. Vor drei Monaten verpassten die Kieler in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg den Sprung ins Oberhaus. «Ich erwarte einen Gegner, der uns vor Herausforderungen stellen wird», meinte Titz. Vorfreude auf das Spiel beim Topfavoriten herrscht auch bei Gegner Holstein Kiel. «Wir wollen alles aufsaugen und mit der Truppe das Größtmögliche herausholen», sagte der neue Trainer Tim Walter.

Der HSV stellt zwar in der nächsten Saison den jüngsten Kader im Profi-Fußball (22,9 Jahre), hält jedoch an Routine und Erfahrung fest. Aaron Hunt (31 Jahre), Lewis Holtby (27), Christoph Moritz (28) und Gotoku Sakai (27) sind die Stützen im Team. «Ich freue mich wahnsinnig», sagte Holtby vor dem Eröffnungsspiel.

Die Hamburger haben bei ihrer Generalprobe eine Woche zuvor den französischen Vizemeister AS Monaco mit 3:1 bezwungen und eine beachtliche Leistung angeboten. Für Holstein lief es nicht optimal. Das Team kassierte gegen den spanischen Erstligisten SD Eibar ein 2:3. Durch die Abgänge von Torjäger Marvin Ducksch (18 Tore), Mittelfeldlenker Dominick Drexler (12) und Abwehrchef Rafael Czichos hat das Team an Substanz verloren. «Unser Ziel ist es, uns in der 2. Liga zu etablieren», sagte Walter und vermied konkrete Vorgaben für seinen umgebauten Kader.

Schon vor und während des Spiels sorgt der HSV für viel Farbe. Vor der Geschäftsstelle wehen zwei Regenbogenflaggen. Zudem werden die vier Eckfahnen im Volksparkstadion im Regenbogen-Design aufgestellt. Grund dafür Anlass ist die «Hamburg Pride Week», mit dem Höhepunkt Christopher Street Day (CSD) am Samstag. Der HSV unterstützt die Bewegung gegen Extremismus und Diskriminierung, für Gleichberechtigung und Toleranz.

Fotocredits: Frank Molter
(dpa)

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