HSV macht 5,8 Millionen Euro Verlust, baut aber Schulden ab
Hamburg – Die Schulden sind gesunken, doch das Geschäftsjahr 2017/18 hat die Fußball AG des Hamburger Sportvereins dennoch mit einem Verlust in Höhe von 5,8 Millionen Euro abgeschlossen. Diese Zahl gab der Club am 20. November bekannt.
«Wir haben unser Ziel, ein ausgeglichenes Ergebnis für die Saison 2017/18 zu erwirtschaften, nicht erreicht», wird HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Im Vorjahr hatte der Fehlbetrag bei 13,4 Millionen Euro gelegen.
Als Gründe für den Jahresfehlbetrag führte Wettstein mehrere Gründe an. So hätten die Trennungen von den Trainern Markus Gisdol und Bernd Hollerbach samt deren Assistenten sowie von Sportchef Jens Todt und Vorstandsboss Heribert Bruchhagen mit 5,4 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Dazu seien außerplanmäßige Abschreibungen und der Verzicht auf die weitere Aktivierung von latenten Steuern gekommen.
Gleichzeitig wurden aber die Finanzschulden um 19 Millionen auf 62,1 Millionen Euro gesenkt. Insgesamt hat der Club Verbindlichkeiten in Höhe von 85,5 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte der HSV seine Umsatzerlöse auf 133,6 Millionen Euro (2016/17: 122,1), das Eigenkapital wuchs von 42,4 auf 49,1 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 30,1 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg von 17,8 auf 41,6 Millionen Euro.
«Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr einerseits das Eigenkapital erneut stärken können und andererseits die Verschuldung planmäßig abgebaut. Beides war mit Blick auf den dann erfolgten Abstieg aus der Bundesliga notwendig, da insbesondere umsatzseitig in der 2. Bundesliga deutliche Abschläge zu verzeichnen sind», sagte Wettstein. Die finanzielle Gesamtlage der AG sieht er positiv: «Wir können alle Verpflichtungen jederzeit und fristgerecht erfüllen.»
Für das laufende Geschäftsjahr 2018/19, das erste in der 2. Liga, rechnet der Verein bei Umsatzerlösen von 100 Millionen Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abgaben von mehr als zehn Millionen Euro. «In diesem Jahr in der 2. Bundesliga werden wir voraussichtlich wieder einen Jahresfehlbetrag erwirtschaften, dies ist leider unvermeidlich», sagte Wettstein: «Allein die Einbußen auf der Umsatzseite liegen bei rund 40 Millionen Euro gegenüber der abgelaufenen Saison, die sich nicht allein durch Kosteneinsparungen innerhalb eines Jahres kompensieren lassen.» Eine Ergebnisprognose gab der Finanzvorstand nicht ab.
Eine große Aufgabe ist dabei die Rückzahlung der Fan-Anleihe in Höhe von 17,5 Millionen Euro, die bereits im Lizenzierungsverfahren für die Saison 2019/20 in der 1. oder 2. Liga nachgewiesen werden muss. Wettstein: «Wir arbeiten daran und sind zuversichtlich, dass dies auch für beide Lizenzen gelingt.»
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(dpa)