HSV dank Lasogga im Achtelfinale – Spielabbruch drohte

Wiesbaden – Pierre-Michel Lasogga hat den Hamburger SV ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen.

Beim 3:0 (1:0)-Sieg des Fußball-Zweitligisten am Dienstag beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden erzielte der Stürmer vor 11.137 Zuschauern zwei Treffer (21./51.). Douglas Santos erhöhte in der siebten Minute der Nachspielzeit.

Trainer Hannes Wolf bleibt nach seinem Sieg beim Punktspiel-Einstand in Magdeburg auf Erfolgskurs. Und sein HSV hat es damit besser gemacht als Stadtrivale FC St. Pauli, der in der Runde zuvor mit 2:3 n.V. gegen die Hessen ausgeschieden war. Dabei stand die Partie vor den Augen von DFB-Präsident Reinhard Grindel wegen fortwährender Pyrofackeleien im Hamburger Block am Rande des Abbruchs.

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (Freiburg) beorderte die Spieler sogar für fünf Minuten vom Platz, als kurz nach dem Seitenwechsel Fackeln gezündet wurden. Vor dem Anpfiff, in der Pause und Mitte der ersten Halbzeit war es schon zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Hamburger Spieler gingen zu ihren Fans und versuchten, sie zur Vernunft aufzurufen. Die Stadionsprecherin drohte mit dem Spielabbruch. «Zum Glück ist es bei der letzten Ermahnung geblieben», sagte Offensivspieler Jann-Fiete Arp. Seine Mannschaft haben sich von den Vorfällen nicht beirren lassen «und unseren Stiefel runtergespielt». Auch nach Schlusspfiff wurde noch Pyrotechnik gezündet.

Womöglich zieht der Pyroeinsatz eine Geldstrafe nach sich. Dabei hat der HSV schon mehr als genug finanzielle Lasten zu tragen. Der Club läuft in diesem Geschäftsjahr laut eines Berichts des «Hamburger Abendblatts» auf ein Rekordminus von 20 Millionen Euro zu. Für den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale gab es immerhin 637 000 Euro.

Die Gäste starteten überlegen und belohnten sich. Lasogga nutzte nach Vorarbeit von Lewis Holtby einen Fehler von Niklas Dams und überwand Torhüter Markus Kolke mit einem harten, aber keineswegs unhaltbaren Schuss. Aaron Hunt und Holtby zogen beim HSV die Fäden, Lasogga betätigte sich als ständiger Unruheherd. Doch auf einmal ließen die Hamburger nach und Wehen kam auf. Große Möglichkeiten für Marcel Tisch Rivero (38./40.) und Sascha Mockenhaupt (43.) waren die Folge.

Doch die Hamburger erwiesen sich als gnadenlos effektiv. Lasogga stellte erneut seine Torjägerqualitäten unter Beweis, als er nach Kopfballvorlage von Jann-Fiete Arp aus kurzer Distanz das 2:0 erzielte. In der abwechslungsreichen Partie kam Wehen durch einen Lattentreffer von Daniel Kofi Kyereh (64.) und einem Pfostentreffer von Maximilian Dittgen (90.+2) dem Anschlusstreffer noch einmal nahe.

Fotocredits: Thomas Frey
(dpa)

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