Hörmann: «Fair Play muss Markenzeichen der Spiele werden»

Pyeongchang – DOSB-Präsident Alfons Hörmann will vier Jahre nach dem Debakel von Sotschi die Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

Aus langer Erfahrung blicke er mit einer «Mischung aus Demut und Realismus» den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang entgegen, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich stärkten die zuletzt guten Ergebnisse der deutschen Athleten auf Eis und Schnee seine Zuversicht.

«Die großen Erfolge der vergangenen Winter zeigten jedenfalls: Es geht vieles in eine gute Richtung», sagte Hörmann. In Sotschi hatte die Wintersportnation Deutschland mit nur 19 Medaillen einen schweren Rückschlag erlitten. Rund 30 Plaketten waren erwartet worden.

Der Olympia-Ort von 2014 steht aber auch für den beispiellosen Doping-Betrug der russischen Gastgeber. Nach langwieriger Aufklärung und schwieriger Sanktionierung des Staatsdopings fordert Hörmann: «Fair Play muss nun zum Markenzeichen der Pyeongchang-Spiele werden.»

Abgesehen von den bis dato für ihre Doping-Vergehen gesperrten Russen, seien die 169 zugelassenen Starter des Landes seit April von unabhängigen Kontrolleuren intensiv geprüft worden. «So fällt der Sondereffekt der völlig inakzeptablen Manipulation bei den Sotschi-Spielen weg», meinte Hörmann. «Ich prognostiziere, dass das russische Team in puncto Erfolgsaussichten wieder auf ein Normalmaß und im Medaillenspiegel massiv zurückfallen wird.» Russland werde zudem «gebrandmarkt ohne Fahne, Hymne und eigene Kleidung die zwei olympischen Wochen» absolvieren zu müssen. «Das ist zu Recht eine gewisse Höchststrafe für das russische Team», sagte er.

Fotocredits: Tobias Hase
(dpa)

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