Hertha will jetzt neue Stufe erklimmen
Berlin – Der Hertha-Manager nutzte seinen letzten öffentlichen Auftritt vor dem Weihnachtsfest zu einer klaren Botschaft an die Mannschaft.
«Ziel ist es, eine deutlich bessere Rückrunde zu spielen als in der vergangenen Saison», erklärte Michael Preetz nach dem 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga, der dieses Mal das Jahr abschließt. Mit 30 Punkten könne das Team von Trainer Pal Dardai auf eine «fantastische Zwischenbilanz» verweisen, betonte Preetz. Aber mit Blick auf die schwache Rückrunde 2015/16 wisse jeder bei Hertha BSC, «was zu tun ist».
In der ersten Hälfte der Vorsaison hatte Hertha 32 Punkte eingesammelt und – wie nun wieder in der aktuellen Spielzeit – überraschend auf Tabellenplatz drei überwintert. In der zweiten aber waren nur noch 18 dazugekommen. Jetzt sollten die Profis zeigen, «dass wir einen Schritt weiter sind», erklärte Preetz: «Es wird darum gehen, den Druck hochzuhalten». Torjäger Salomon Kalou betonte: «Wir müssen an uns glauben. Und Berlin verdient es, da oben zu sein.»
Auch Chefcoach Dardai legte die Messlatte bereits höher: «Erst einmal können wir Weihnachten feiern, gut essen. Auch Trinken gehört dazu. Dann wollen wir ausgehungert zurückkommen und versuchen, noch einmal 30 Punkte zu holen.» Das 2:0 gegen Schlusslicht Darmstadt 98 unter schwierigen Bedingungen durfte der Ungar als Beleg dafür werten, dass sich sein Team entwickelt hat. «Wir sind nicht in der Champions League und es ist nichts Besonderes, in der Winterpause Dritter zu sein», bemerkte Kapitän Vedad Ibisevic. Aber es sei wichtig gewesen, «nach zwei Niederlagen die richtige Antwort gegeben zu haben».
Auch die Art und Weise spricht für die gute Arbeit in Berlin. Natürlich schwebte über der Partie nur sieben Kilometer vom Ort des schrecklichen Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt noch ein düsterer Schleier. «Es ist schwierig abzuschalten. Wir waren auf dem Breitscheidplatz, es war sehr emotional. Viele haben angerufen. Alle haben sich Sorgen gemacht», schilderte Stürmer Kalou die besonderen Begleitumstände. Der Ivorer und Freistoß-Kunstschütze Marvin Plattenhardt sorgten mit ihren Toren vor nur 31 912 Zuschauern dafür, dass den Berlinern der Spagat zwischen Trauer und Sport gelang.
«Die Mannschaft hat ein Zeichen gesetzt», sagte Dardai: «Wichtig ist, stark zu bleiben, zusammenzuhalten und zu zeigen, wir haben Spaß am Fußball.» Auch wenn es diesmal ein anderes Spiel und ein anderer Jubel gewesen sei als üblich. «Es hilft nur eins. Wir sind da, wir müssen versuchen, glücklich zu sein», betonte der Hertha-Trainer.
Die nun folgende Auszeit bis zum Trainings-Neustart am 3. Januar sollen seine Spieler nutzen, um mental und körperlich zu regenerieren. «Unsere Spielweise kostet viel Konzentration. Wir brauchen die Pause. Wir sind nochmal ans Limit gegangen. Wir haben gesehen, was wir wollen», sagte Dardai, der das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel mit seiner Familie in der ungarischen Heimat verbringt.
Fotocredits: Maurizio Gambarini
(dpa)