Hertha in der Krise: Dardai will Nationalspielern helfen
Berlin – Die Krise des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC lässt sich an der Formschwäche seiner drei U21-Europameister und von Confed-Cup-Sieger Marvin Plattenhardt ablesen.
«Bei den Nationalspielern, die in der Vorbereitung nicht dabei waren, ist die Leistung nicht ganz oben. Das müssen wir einfach akzeptieren und Hilfe geben», sagte Berlins Trainer Pal Dardai mit Blicka auf Mitchell Weiser, Niklas Stark und Neuzugang Davie Selke, der wegen einer Verletzung erst vor zwei Wochen sein Debüt gab.
Seit sieben Pflichtspielen sind die Berliner sieglos. In den jüngsten zwölf Pflichtspielen gab es lediglich einen dreifachen Punktgewinn. Gegen den ebenfalls in der Krise steckenden Hamburger SV soll am Samstag die Wende eingeleitet werden. Dardai mahnt zur Ruhe und nimmt sich Pokalbezwinger 1. FC Köln als Vorbild. «Irgendwann machen wir auch so ein Tor wie Köln. Da müssen wir einfach dranbleiben.»
Auch für die formschwachen Spieler bittet der Coach um Geduld. «Ich kann nicht sagen, dass es morgen oder übermorgen wird. Aber sie haben schon gezeigt, dass sie gute Spieler sind», meinte der Ungar. Ein großes Problem der Hertha ist ihre Abschlussschwäche. Der Hauptstadtclub hat gerade einmal neun Liga-Tore geschossen. Der Kapitän und frühere Torgarant Vedad Ibisevic hat in der Bundesliga noch gar nicht getroffen. In der Vorsaison war er beim 2:0-Sieg gegen die Hamburger gleich doppelt erfolgreich.
Dardai ist bemüht, bei seinen Spielern im Gespräch die Blockade zu lösen. «Ich habe einen offenen Dialog geführt, das ist mehr eine mentale Sache», erklärte er. Bei der 1:3-Pokalniederlage gegen die Kölner sei dies nach dem ersten Gegentor deutlich geworden.
Auf Mathew Leckie, mit bislang vier Toren bester Hertha-Schütze, muss der Trainer am Samstag wie auch schon im Pokal verzichten. Fabian Lustenberger musste im Pokalspiel wegen einer Verletzung vorzeitig vom Platz. Innenverteidiger Sebastian Langkamp hat am Donnerstag nach einer längeren Pause erstmals wieder mit dem Team trainiert. Das HSV-Spiel kommt für ihn aber wohl noch zu zeitig.
Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)