Hertha-Coach: Sieg gegen Freiburg soll Kritiker beruhigen
Berlin – Pal Dardai ist schon im Kampfmodus. Der misslungene Anlauf Richtung Europa, das mühevolle Weiterkommen in der ersten Pokalrunde – alles kein Thema mehr für den Chefcoach von Hertha BSC.
«Bei uns ist positive Stimmung», verkündete der Berliner Trainer demonstrativ vor dem Bundesliga-Auftakt am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den Aufsteiger SC Freiburg im heimischen Olympiastadion. «Ja, so ist das im Fußball, es zählen nur die Punkte», sagte Dardai: «Drei Punkte wären schön, aber noch kein Topstart.»
Allerdings würde er damit erst einmal «Ruhe haben» vor der Kritik, die dem Trainer und seinem Team in der Hauptstadt schon vor dem erstem Ligaspiel entgegen schwappt. Dardai ärgert sich, dass die 50 Punkte einer lange furiosen Vorsaison der Hertha, die lange sogar um die Champions League mitspielte, so schnell in Vergessenheit geraten wäre. «Hier ist niemand enttäuscht», sagte der Ungar entschlossen.
Nach einer «quälend langen Vorbereitung» wegen der letztlich gescheiterten Qualifikation für die Europa League freuen sich alle bei Hertha auf dem Punktspielsstart, betonte Manager Michael Preetz. «Wir wollen wieder überraschen, wir wollen wieder für Furore sorgen.»
Angesichts der Anstrengungen der Konkurrenz und der eigenen bescheidenen Finanzlage, die nur drei Neuzugänge ermöglichte (Ondrej Duda, Allan und Alexander Esswein) setzt die Sportliche Leitung vor allem auf eine Steigerung des bewährten Personals. «Viele haben noch enormes Potenzial nach oben», erklärte der Hertha-Manager.
Schon gegen den «starken Aufsteiger» (Preetz) bedarf es einer Leistung am Limit. «Freiburg ist sehr gut organisiert. Der Trainer hat immer einen guten Plan. Die Spieler sind sehr gierig und leidenschaftlich», betonte Dardai. Allerdings reisen die Gäste mit großen Personalsorgen vor allem in der Defensive an. Marc Oliver Kempf (Außenmeniskus-OP), Marc Torrejón (Bänderverletzung im Knöchel) und wohl auch Mike Frantz (Hüftprellung) fallen aus. Die Langzeitverletzten Havard Nielsen und Lukas Kübler kämpfen noch um den Anschluss.
«Wir müssen die Herausforderung positiv angehen», forderte dennoch Trainer Christian Streich. Die Erinnerungen sollen helfen. Der letzte Hertha-Sieg gegen Freiburg datiert schon vom Februar 2010, danach gab es vier Remis und zwei Niederlagen für die Berliner.
Fotocredits: Jörg Carstensen
(dpa)