Heißester Juni aller Zeiten – und wie wird der Winter?
Gerade erst wurde bekannt: Der Juni 2015 war nach Messungen der US-Klimabehörde der wärmste Juni aller Zeiten – oder genauer gesagt: Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Bei uns in Deutschland allerdings herrscht das Gefühl, dass sich der Sommer immer nur auf Stippvisite befindet – kaum ist er da, kehrt er uns auch schon wieder den Rücken. Grund genug sich langsam zu Fragen – wie wird denn eigentlich der kommende Herbst und Winter? Wissenschaftler beschäftigen sich in diesem Zusammenhang mit dem El Niño Phänomen, also das Auftreten ungewöhnlicher nicht zyklischer Strömungen im ozeanographisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifiks. Die Bedeutung dieses Phänomens wird für Wettervorhersagen immer höher eingestuft.
El Niño Phänomen und Sonnenaktivität lassen vorsichtige Prognose zu
Was man bisher herausfand: Ein El Niño Phänomen hat überdurchschnittlich mehr sogenannte Trog- trogähnliche Wetterlagen über Mitteleuropa zur Folge als in Jahren, in denen El Niño nicht vorkommt. Im Bereich eines Troges treten verstärkt Schauer, stürmischer Wind und Gewitter auf. 2015, so braut es sich gerade zusammen, scheint aber ein El Niño Jahr zu werden. Auch die sogenannte Sonnenaktiviät wird für Wetterprognosen gerne herangezogen: Zyklisch veränderliche Eigenschaften der Sonne, die mit den Turbulenzen ihres heißen Gases und laufenden Änderungen des Magnetfeldes in Verbindung stehen.
Herbst eher mild
Kurz gesagt: Eine schwächelnde Sonnenaktivität hat direkte Einwirkungen auf die Winter in Mitteleuropa. Nimmt man beide Phänomen – also El Niño und Sonnenaktivität – zusammen, kann man zumindest mit in den Dezember 2015 hinein eine vorsichtige Prognose stellen: Demnach verläuft der Oktober normal und November und Dezember folgen mit einer Abweichung von etwa +1 Grad gegenüber dem Mittelwert – also tendenziell leicht zu mild. In Zeiten des Klimawandels ist natürlich eine milde Wetterprognose für den Winter wahrscheinlicher, als ein normales oder zu kaltes Wetter im Winter. Die Wettermaschine hat in den vergangenen Jahrzehnten höher geschaltet, es scheint so, dass sie in den kommenden Jahren noch einen Gang zulegen wird.
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