Hebammen – was ist uns der Beruf wert?

Unsere Gesellschaft braucht dringend Kinder. Die Geburtenraten sind alarmierend niedrig. Die Gesellschaft droht zu Überaltern. Das ist nicht allein ein Rentenproblem. Im Gegenzug ist die Geburt eines Kindes ein erhebender Moment. Doch tut unsere Gesellschaft wirklich alles dafür, um den Kindersegen zu ermöglichen?

Der Beruf Hebamme

Im Grunde genommen ist der Beruf der Hebamme ein sehr schöner und auch anspruchsvoller Beruf. Dabei zu sein, wenn ein neuer Mensch das Licht der Welt erblickt, ist eine großartige Sache. Einer Mutter in den schweren Momenten davor zur Seite stehen zu können erfordert viel Einfühlungsvermögen und ein umfangreiches Wissen. Doch vor der Ausübung des Berufes Hebamme ist eine anspruchsvolle, mehrjährige Ausbildung zu absolvieren. An insgesamt neunundfünfzig Schulen im gesamten Bundesgebiet bewerben sich jedes Jahr tausende junge Frauen für eine Ausbildung zur Hebamme. Neben guten schulischen Leistungen wird bei der Bewerberauswahl auch auf psychologische Fähigkeiten und Eigenschaften Wert gelegt. Im Rahmen der drei Jahre dauernden Ausbildung zur Hebamme werden neben einem hohen fachlichen Niveau auch soziale und ethische Kompetenzen vermittelt. Hebammen sollen in der Lage sein, neben der Geburtshilfe Mütter auch während und nach der Schwangerschaft betreuen zu können.

Hebammen in Gefahr

Dieser schöne und für die Gesellschaft wichtige Beruf ist jedoch in den letzten Jahren gefährdeter denn je. Der Grund liegt in den stark gestiegenen Kosten für die Haftpflichtversicherung sowie den niedrigen Tarifen, zu denen Hebammen hierzulande bezahlt werden. Mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 8,50 Euro bleibt nach Abzug aller Kosten nicht mehr viel übrig. Aus diesem Grunde hat bereits eine größere Anzahl an Hebammen aufgegeben. Die gestiegenen Kosten für die notwendige Haftpflichtversicherung begründen die Gesellschaften in der gestiegenen Zahl an Personenschäden. Die Eltern klagen einfach schneller und öfter als früher bei angeblichen Fehlern der Geburtshelferinnen. Von etwa 450 Euro jährlich noch im Jahr 2009 haben sich die Prämien innerhalb weniger Jahre verzehnfacht. Die Kostenexplosion wirkt umso schwerer, da das Einkommen der Hebammen ohnehin nicht üppig ist.

Die Zukunft der Hebammen

Dieser für die Gesellschaft so wichtige Beruf darf nicht aussterben. Hier sollten sich die Verbände, Krankenkassen und die Politik zusammensetzen, um eine angemessene Lösung herbeizuführen. Denkbar wäre ähnlich der Pflegeversicherung ein kleiner Beitrag von jedem, um Müttern auch in Zukunft die bestmögliche Unterstützung angedeihen lassen zu können.

 

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