Harte Rummenigge-Kritik an Hasenhüttl-Äußerung
Singapur – Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl für dessen Äußerungen zu Fernreisen in der Saisonvorbereitung hart kritisiert.
Der Trainer des Vizemeisters hatte es als «krass» bezeichnet, was den Spielern in Großclubs wie dem FC Bayern oder Borussia Dortmund im Sommer auf Marketingtrips wie nach Asien zugemutet werde. Er sei «sehr dankbar», dass er davon noch verschont bleibe und sein Team im Trainingslager in Österreich auf die Bundesligasaison und die Champions League vorbereiten könne.
«Ich finde diese Aussage ein Stück zynisch und auch unsolidarisch», entgegnete Rummenigge am Donnerstag in Singapur zum Abschluss der zwölftägigen Tour des deutschen Rekordmeisters. «Die Clubs, die hier in Asien waren und auch die, die in Amerika waren, haben etwas pro Bundesliga-TV-Vermarktung geleistet. Und bei den Clubs, die nach wie vor den einfachen Weg wählen und sich in Österreich und der Schweiz vorbereiten, bin ich sehr skeptisch, ob die einen großen Beitrag zum Wohle der Bundesliga damit leisten», begründete der 61-Jährige.
Das Wort Solidarität werde in Deutschland auch im Fußball oft sehr strapaziert: «Dann muss man auch eine gewisse Strapaze auf sich nehmen. Bayern München, Schalke 04, Borussia Dortmund – die großen Clubs der Bundesliga müssen hier als Lokomotive voranfahren.»
Die Tour nach China und Singapur bewertete Rummenigge als die beste des FC Bayern überhaupt. «Wir haben alle Ziele komplett erreicht. Großartige Reise, totaler Erfolg, alles wunderbar.» Auch finanziell habe man einen Höchstbetrag in diesem Sommer verdient. Dieser soll dem Vernehmen nach an die zehn Millionen Euro heranreichen.
Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß sei «absolut happy» mit dem Ablauf der Reise, versicherte Rummenigge. Hoeneß‘ Aussage, einige Dinge seien «grenzwertig» gewesen, seien dem 0:4 im zweiten Spiel gegen den AC Mailand geschuldet gewesen: «Alle kennen Uli Hoeneß: Wenn man 0:4 gegen Milan verloren hat, dann ist das bei ihm der emotionale Knopf. Seine Emotionalität war dem Ergebnis geschuldet.»
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(dpa)