Grindel weiter überzeugt: Videobeweis «äußerst nützlich»

Hamburg – DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht den Videoassistenten trotz der Probleme zum Bundesliga-Start als «äußerst nützlich» an.

«Die technischen Pannen sind bedauerlich. Dafür kann die Liga nichts, dafür können auch die Schiedsrichter nichts. Aber dort, wo er funktionierte, wurden klare Entscheidungen getroffen», sagte der 55 Jahre alte Chef des Deutschen Fußball-Bundes am Rande des «Sport Bild Award» in Hamburg. «Wenn sich die Technik eingespielt hat, bringt das mehr Gerechtigkeit in den Fußball. Es ist auch ein Beitrag, die Schiedsrichter zu entlasten», betonte Grindel.

DFL-Präsident Reinhard Rauball ist vorsichtiger: «Es ist der Versuch, mehr Gerechtigkeit in die Bundesliga zu bringen. Das ist jetzt eine Phase der Erprobung, und es passieren Dinge, die so nicht vorgesehen sind.»

Lob gab es vom ehemaligen Trainer Ottmar Hitzfeld, der für sein Lebenswerk geehrt wurde. «Ich freue mich über die Neuerung. Sie macht den Fußball gerechter und fairer. So kann man viele Skandale verhindern», sagte der 68-Jährige. Ex-Nationalspieler Philipp Lahm ist noch unschlüssig: «Wenn man so etwas einführt, sollte es schon funktionieren. Wenn es sich eingespielt hat, kann man es beurteilen.» Um Geduld bittet Vorstandschef Heribert Bruchhagen vom Hamburger SV. «Man braucht mindestens ein Jahr, um ein Urteil zu fällen. Es gibt noch zu viele Unwägbarkeiten, die damit einhergehen», sagte er.

HSV-Sportchef Jens Todt gestand: «Ich habe mich bekehren lassen. Ich war früher immer gegen den Videobeweis. Heute kann ich sagen: Das ist eine wirkliche Hilfe. So sinkt die Zahl der Fehlentscheidungen.»

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

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