Gorilla-Nationalpark im Kongo bis Jahresende geschlossen
Goma – Der Virunga-Nationalpark im Ost-Kongo mit seinen Berggorillas bleibt wegen Sicherheitsproblemen bis zum Jahresende geschlossen. Es brauche «viel robustere Sicherheitsvorkehrungen», um den Park besuchen zu können.
Dies erklärte Park-Direktor Emmanuel de Merode. «Das bedarf großer Investitionen und wird uns daran hindern, den Park dieses Jahr wieder für Touristen zu öffnen.»
Die Schließung des Parks am 14. Mai folgte auf die Entführung eines britischen Touristenpaares nahe des Parks. Die Briten wurden schnell freigelassen, bei dem Überfall starb jedoch eine Rangerin. Immer wieder greifen Milizen die Ranger des Nationalparks an. Ihnen geht es oft um die Kontrolle der Bodenschätze des Gebiets.
Der rund 7800 Quadratkilometer große Virunga-Park an der Grenze zu Uganda und Ruanda ist der
älteste Nationalpark Afrikas. Seit 2014 kamen nach Angaben der Parkverwaltung mehr als 17.000 Besucher in das Schutzgebiet. Hauptattraktion neben den Berggorillas ist der Vulkan Nyiragongo, in dessen Krater sich ein gewaltiger Lavasee befindet.
Die von Touristen besuchten Gebiete galten bislang als relativ sicher. Urlauber, die zu den Gorillas aufsteigen oder den Vulkan besteigen, werden von bewaffneten Wildhütern begleitet. Das Auswärtige Amt hat für den Ost-Kongo allerdings schon seit einiger Zeit eine Reisewarnung ausgesprochen.
So besuchen Reisende in Ostafrika die Berggorillas vor allem in Ruanda und Uganda. Die Tiere leben nur in zwei kleinen Gebieten in Ostafrika. Rund die Hälfte aller noch lebenden Tiere bewohnt die Regenwälder des Bwindi-Nationalparks in Uganda. Die anderen Gorillas finden sich in der Region der Virunga-Vulkane, die sich auf drei Länder verteilt: In Uganda liegt der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark, in Ruanda der Vulkan-Nationalpark und im Kongo Virunga. Die meisten Reisenden besuchen Bwindi in Uganda und den Vulkan-Park in Ruanda. In den drei Ländern leben neuesten Zählungen zufolge noch rund 1000 Menschenaffen (Gorilla beringei beringei).
Fotocredits: Philipp Laage
(dpa/tmn)