Gomez und Co. – Relegations-Kandidaten setzen auf Stürmer
Hamburg – Vier Tage vor dem Herzschlagfinale um die Relegationsteilnahme in der Bundesliga ist das Kandidaten-Trio in die Vorbereitung gestartet. Nach einer eintägigen Pause nahmen der Hamburger SV, der VfL Wolfsburg und der FC Augsburg das Training auf.
Im Fokus steht die Partie der Hamburger gegen die Wolfsburger. Der HSV muss unbedingt gewinnen, will er die dritte Relegation in vier Jahren vermeiden.
Die Augsburger könnten in die Bredouille geraten, wenn sie eine deutliche Niederlage bei 1890 Hoffenheim kassieren. Eines eint die drei Vereine: Ihre Hoffnungsträger sind Torlieferanten.
14. FC Augsburg (37 Punkte/-16 Tore):
Seine Tore könnten für den FC Augsburg am Ende die Rettung bedeuten. Gerade rechtzeitig ist ALFRED FINNBOGASON nach einer langwierigen Schambeinentzündung zurück- und auch wieder in Form gekommen. Der isländische Nationalspieler traf für den FCA sowohl beim 1:1 in Gladbach als auch beim 1:1 gegen Borussia Dortmund. «Es ist schön», sagte der 28-Jährige zu seinem Comeback als Torjäger: «Ich habe sechs Monate darauf gewartet, dafür gefightet und gearbeitet.»
In seinen nur zwölf Saisoneinsätzen stehen nun drei Tore zu Buche. Auch für den Verein glaubt Finnbogason im Kampf gegen die Relegation an ein Happy End in Hoffenheim. «Wir sind in einem guten Lauf. Wir müssen keine Angst haben, wenn wir weiter so spielen», sagte der Hoffnungsträger.
15. VfL Wolfsburg (37 Punkte/-17 Tore):
MARIO GOMEZ – wer sonst. Ohne den Nationalstürmer wäre der VfL Wolfsburg wohl schon längst abgestiegen. 16 Treffer hat der Angreifer bislang in dieser Saison erzielt, war auch am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach der Retter des einen Punktes. Gomez ist längst zum Gesicht des VfL Wolfsburg geworden, ist der einzige, der auch öffentlich mit klaren Worten Stellung bezieht.
Schon bei Bayern München blühte Gomez unter Andries Jonker auf, der damals Interimscoach beim Rekordmeister war. Direkt nach seiner Amtsübernahme beim VfL sprach der Niederländer Gomez das Vertrauen aus – und der dankte es mit konstant starken Leistungen. Die große Abhängigkeit von Gomez, dessen Verbleib in Wolfsburg noch unklar ist, ist aber zugleich die große Schwäche der Niedersachsen. Denn trifft der 31-Jährige nicht, sieht es düster für die Grün-Weißen aus.
16. HSV (35 Punkte/-29 Tore):
In der entscheidenden Partie gegen den VfL Wolfsburg soll es der Top-Scorer der Hamburger richten. Nach sechs Wochen Pause steht NICOLAI MÜLLER vor der sehnsüchtig erwarteten Rückkehr. Der mit fünf Toren und sieben Vorlagen effektivste HSV-Angreifer fehlte wegen eines Innenbandrisses im linken Knie. Müllers Hochgeschwindigkeits-Angriffe und filigrane Technik sind für jede gegnerische Abwehr Gift. Spielt er, kommt Zug in die Offensive des HSV. Fehlt er, lahmt der Angriff.
In den zurückliegenden sieben Partien ohne ihn gelang den Hamburgern nur ein Sieg in sieben Partien. Keine der Alternativen auf dem rechten Flügel konnte den 27-Jährigen bislang ersetzen. Am vergangenen Samstag gegen Schalke 04 (1:1) saß Müller bereits auf der Bank. «Ein Einsatz wäre ein bisschen riskant gewesen», sagte Trainer Markus Gisdol. Diesmal aber darf er ran.
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(dpa)