Götze vor Comeback: Coach Bosz beim BVB gefordert
Dortmund – Erstaunlich schlank, ungewohnt athletisch – Mario Götze scheint auf gutem Weg der Besserung.
Die unlängst beim Online-Dienst Instagram veröffentlichten Bilder aus Los Angeles veranlassten diverse Medien zu Spekulationen über eine erfolgreiche Therapie beim Fußball-Weltmeister – auch ohne offizielle ärztliche Bulletins. Darüber hinaus schüren erste Aussagen von Michael Zorc die Hoffnung, dass das Dortmunder Sorgenkind nach überstandener Stoffwechselerkrankung vor seinem Comeback seht.
«Mario wird komplett wieder in den Kader integriert», sagte der BVB-Sportdirektor dem «Kicker». Wenn die Borussia an diesem Freitag mit einem Medizin-Check in die Vorbereitung startet, geht für Götze eine fünfmonatige Leidenszeit ohne Fußball zu Ende. Das individuelle Training in den vergangenen Wochen soll dem 25 Jahre alten Nationalspieler helfen, möglichst schnell zum alten Leistungsniveau zurückzufinden.
Der Wechsel des Chefcoachs beim Revierclub könnte diesem Vorhaben zuträglich sein. Denn das Verhältnis von Götze zum einstigen Trainer Thomas Tuchel galt von Beginn an als angespannt. Der Schütze des Siegtores für Deutschland im WM-Finale 2014 gegen Argentinien, der sein letztes Spiel am 29. Januar in Mainz bestritt, gilt beim BVB als fünfter Neuzugang neben Ömer Toprak (Leverkusen), Mahmoud Dahoud (Mönchengladbach), Maximilian Philipp (Freiburg) und Dan-Axel Zagadou (Paris).
Die Reintegration von Götze ist eine der vielen Aufgaben von Tuchel-Nachfolger Peter Bosz. Ob der Niederländer in den kommenden Monaten auch mit Pierre-Emerick Aubameyang planen kann, ist jedoch noch immer ungewiss. Der Torschützenkönig der vergangenen Bundesliga-Saison wird zwar beim Trainingsauftakt in Dortmund zurückerwartet, liebäugelt aber offenbar immer noch mit einem Wechsel nach China.
Dem Vernehmen nach soll Tianjin Quanjian vor dem landesweiten Transferstopp am 14. Juli sein Werben verstärkt haben und mit einem üppigen Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro locken. Der von Aubameyang ebenfalls ins Auge gefasste Wechsel nach Paris St. Germain hatte sich in den vergangenen Wochen zerschlagen.
Ähnlich wie der exzentrische Torjäger sorgte Ousmane Dembélé in der Sommerpause für stete Wechselspekulationen. Mal gab es Verhandlungen mit dem FC Barcelona, mal ein Treffen mit Trainer Pep Guardiola (Manchester City), mal wurde er dem FC Bayern angeboten. Genervt von den Schlagzeilen erklärte Zorc das 20 Jahre alte und vertraglich bis 2021 gebundene Juwel kurzerhand für unverkäuflich. «No way, keine Chance», sagte der Sportmanager der «Welt», «was wir bei ihm gesehen haben, war außergewöhnlich. Sowohl was seine Entwicklung angeht als auch seine Bedeutung für die Mannschaft.»
Bosz wird an seinen ersten Arbeitstagen im Kreis seiner neuen Mannschaft auf einige Profis verzichten müssen. Die verletzten Julian Weigl, Shinji Kagawa und Raphael Guerreiro sowie die U21-EM-Teilnehmer Maximilian Philipp und Mikel Merino steigen erst später ins Training ein. Der am Kreuzband operierte Marco Reus wird gar erst zur Rückrunde zurückerwartet.
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(dpa)