Götze: Vom Weltmeistermacher zum Edelreservisten

Dortmund – Auf Interviews hatte Mario Götze keine Lust. Wortlos eilte er nach dem 1:0-Erfolg seines BVB über den RB Leipzig an den vielen Kameras und Mikrofonen vorbei. Doch der Frust über sein anhaltendes Dasein als Edelreservist stand dem WM-Siegtorschützen ins Gesicht geschrieben.

Wie schon vor einer Woche beim 1:1 in Mainz musste er über die gesamte Spielzeit mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Auf Fragen nach der neuerlichen Ausbootung des Edeltechnikers reagierte BVB-Trainer Thomas Tuchel gereizt: «Nach dem Spiel ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu reden.»

Dreimal wechselte der Fußball-Lehrer aus, dreimal hoffte Götze vergeblich. Selbst als Mittelfeldspieler Raphael Guerreiro in der 77. Minute den Platz verließ, bevorzugte Tuchel Abwehrspieler Matthias Ginter. Dabei hatte sich der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke noch unlängst in der «Sport Bild» für den Rückkehrer stark gemacht. «Ich bin sicher, dass bei Götze noch Einige Abbitte leisten müssen! Wenn sie denn jemals die Größe dazu haben.»

Doch Tuchel pflegte seinen Ruf als Freund ungewöhnlicher Personalentscheidungen. Auch Götzes Nationalmannschaftskollege André Schürrle kam nicht zum Einsatz. Damit verzichtete der Coach auf zwei zusammen über 50 Millionen Euro teure Neuzugänge.

Fotocredits: Friso Gentsch
(dpa)

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