Gladbacher Notelf beweist Moral: 3:3 gegen Hoffenheim
Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach hat seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga gebremst. Die verletzungsgeplagte Mannschaft von Trainer Dieter Hecking rettete im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim noch ein 3:3 (1:1) und bliebt damit im Kampf um den Europapokalplätze im Rennen.
Vor 51 049 Zuschauern im Borussia-Park glichen Josip Drmic (33. Minute), Lars Stindl (72.) und Matthias Ginter (90.) die dreimalige TSG-Führung durch Benjamin Hübner (13.), Andrej Kramaric (58./Foulelfmeter) und Florian Grillitsch (73.) noch aus.
Während die Elf von Trainer Julian Nagelsmann den dritten Sieg nacheinander verpasste, konnte Gladbach dank großer Moral einen weiteren Rückschlag abwenden.
Die Borussia musste auf zahlreiche Spieler verzichten, nach dem 0:2 in Leverkusen fielen auch noch Weltmeister Christoph Kramer, Jannik Vestergaard, Vincenzo Grifo und Denis Zakaria aus. Dafür spielten nach langer Pause der wiedergenese Oscar Wendt sowie Michael Cuisance, Patrick Herrmann und Jonas Hofmann. Bei der TSG rückten für die verletzten Dennis Geiger und Lukas Rupp nach dem 3:0 gegen Wolfsburg Nadiem Amiri und Eugen Polanski in die Startelf.
Bei Minusgraden brauchten beide Teams eine Weile, um warm zu werden und die ersten zaghaften Angriffe zu starten. Eine Ecke von Kramaric köpfte Hübner nur unzulänglich bedrängt von Nico Elvedi dann zum 1:0 für der Gäste ein. Praktisch im Gegenzug hatte Herrmann (15.) die große Chance zum Ausgleich. Doch TSG-Keeper Oliver Baumann parierte dessen Kopfball aus kurzer Distanz reaktionsschnell.
Nach 20 Minuten mussten die ohnehin arg verletzungsgebeutelten Borussen einen weiteren Rückschlag verkraften. Stürmer Raul Bobadilla erwischte es am Oberschenkel, für ihn kam Drmic. Während die Hoffenheimer weiter auf Konter setzten, bemühte sich Gladbach um Ballkontrolle und hatte durch Wendt die nächste Ausgleichschance. Doch der Schuss des Schweden strich über das Tor (25.).
Nach einer Riesenchance von Kramaric (28.) zum 2:0 fiel doch noch der Ausgleich für die Borussia. Drmic tauchte frei vor Baumann auf, der zunächst mit dem Fuß parierte. Der abgewehrte Ball prallte jedoch aus kurzer Distanz zunächst an den Oberarm des Schweizers, ehe dieser zum 1:1 einschob. Der Videobeweis sollte Klarheit bringen, und Schiedsrichter Martin Petersen ließ den Treffer nach Ansicht der Bilder und trotz heftiger TSG-Proteste gelten.
Nun war richtig Feuer in der Partie. Gladbach hätte durch Hazard (44.) und Herrmann, dessen Schuss Baumann Sekunden vor dem Halbzeitpfiff aus dem Winkel holte, sogar noch in Führung gehen können. Nach dem 2:1 durch den von Kramaric sicher verwandelten Strafstoß – Hofmann hatte Serge Gnabry gefoult – sah Hoffenheim wie der sichere Sieger aus, ehe der lange erfolglose Stindl (72.) erneu ausglich. Grillitsch und Ginter setzten dann die spektakulären Schlusspunkte.
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)