Gladbach stürmt mit 2:0 beim FC Schalke auf Platz zwei

Gelsenkirchen – Dreikampf statt Zweikampf – Borussia Mönchengladbach hat im Meisterrennen der Fußball-Bundesliga für neue Spannung gesorgt.

Mit dem 2:0 (0:0) über den FC Schalke 04 zog das Team von Trainer Dieter Hecking am bisherigen Tabellenzweiten FC Bayern vorbei und verkürzte den Abstand zu Spitzenreiter Borussia Dortmund auf sieben Punkte.

Vor 62.271 Zuschauern in der ausverkauften Veltins Arena sorgten die Torschütze Christoph Kramer (85.) und Florian Neuhaus (90.+1) für den dritten Sieg der Gladbacher in Serie. Dagegen mussten die Schalker nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage wieder einen Rückschlag hinnehmen. Zudem verloren sie nicht nur die Partie, sondern auch den mit der Rote Karten bestraften Torhüter Alexander Nübel (59.).

«Die erste Halbzeit war pari», sagte Schalke-Trainer Domenico Tedesco beim Pay-TV-Sender Sky. «Dann bekommst du eine Rote Karte.» Das sei spielentscheidend gewesen. «Mehr war so nicht drin», kommentierte er: «Man muss die gute Momente mitnehmen.»

Zufrieden war hingegen Kramer. «Ich habe Blut geleckt an Toren. Wenn es so klappt wie heute, dann bin ich sehr glücklich», kommentierte der Torschütze, der zunächst auf der Bank gesessen hatte. Trotz des Sieges sei Gladbach «kein Dortmund-Jäger». Er verwies auf die sieben Punkte Rückstand.

Der Revierclub duellierte sich mit dem vermeintlich spielstärkeren Spitzenteam aus Mönchengladbach zunächst auf Augenhöhe. So deutete Angreifer Mark Uth in der 11. Minute erstmals Torgefahr an, zielte aber aus 14 Metern neben das Tor.

Erst danach fand der Tabellendritte besser ins Spiel. Nur die gute Reaktion von Alexander Nübel verhinderte in der 18. Minute einen Rückstand der Schalker. Der zu Beginn der Rückrunde für Kapitän Ralf Fährmann ins Team gerückte Schlussmann rechtfertigte zum wiederholten Mal seine Beförderung zur neuen Nummer 1 und parierte auch gegen Denis Zakaria prächtig.

Auf der Gegenseite waren die Gladbacher im Glück, als Daniel Caligiuri (40.) mit einem sehenswerten Freistoß aus gut 20 Metern nur das Außennetz traf. Gleichwohl war die Partie bis zur Pause vom Niveau eines sogenannten Topspiels am Samstagabend weit entfernt. Eine hohe Fehlpassquote auf beiden Seiten und fehlende Strafraumszenen schmälerten den Unterhaltungswert.

Auch nach Wiederanpfiff blieben die Mönchengladbacher zunächst den Nachweis schuldig, ein Spitzenteam zu sein. Erst die Notbremse von Schalke-Keeper Nübel gegen Thorgan Hazard kurz vor der Strafraumgrenze, die Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) mit der Roten Karte ahndete, sorgte für Belebung.

Nun drängte das Hecking-Team mit Macht auf den Siegtreffer. Doch ausgerechnet der für Nübel eingewechselte Fährmann erwies sich für die Schalker nun als großer Rückhalt. So war er bei einem platzierten Freistoß von Lars Stindl (73.) in höchster Not zu Stelle. Beim Gladbacher Treffer war er allerdings chancenlos, der zuvor eingewechselte Kramer erzielte die verdiente Führung mit satten Schuss. In der Nachspielzeit setzte Neuhaus den Schlusspunkt.

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

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