Gladbach in der Liga auf Kurs – jetzt kommt Barcelona
Mönchengladbach – Kaum war die Pflicht mit dem nächsten Heimsieg erledigt, wuchs bei Borussia Mönchengladbach auch schon die Vorfreude auf das Duell mit dem großen FC Barcelona.
«Dieses Spiel ist ein Highlight. Barcelona ist eine tolle Mannschaft. Wir werden versuchen, etwas zu reißen», sagte Torjäger Thorgan Hazard im ZDF-«Sportstudio». Zuvor hatte die Borussia mit dem 2:0 (1:0) gegen den weiterhin sieglosen FC Ingolstadt und dem zehnten Heimsieg in Serie die Pflichtaufgaben erledigt.
Nun also Barcelona, das auch ohne Weltfußballer Lionel Messi mit einer Vielzahl an Stars wie Neymar oder Luis Suarez anreist. Dazu steht die Rückkehr von Torhüter Marc-André ter Stegen an. «Das wird sehr interessant zu sehen sein, wie wir uns gegen eine solche Mannschaft verkaufen», meinte ter Stegens Nachfolger Yann Sommer.
Nach dem nächsten Heimsieg wähnt der Schweizer sein Team in der Liga auf Kurs. «Das war in der Bundesliga schon ein kleiner Wegweiser, wo es hingehen kann», ergänzte Sommer. Zum Vergleich: Im Vorjahr starteten die Gladbacher mit fünf Niederlagen – und schafften am Ende noch die Teilnahme an der Champions League. Zudem steuert der Club, der seit dem 1:3 gegen Borussia Dortmund am 23. Januar dieses Jahres keinen Punkt mehr daheim abgab, auf einen Rekord zu. Der steht bei zwölf Siegen nacheinander vor eigenem Publikum aus dem Jahre 1984 unter Trainer Jupp Heynckes.
So leicht ging den Borussen der Erfolg gegen die Oberbayern, die im Vorjahr vier Punkte gegen Gladbach erspielten, allerdings nicht von der Hand. «Das war ein sehr schwieriges Spiel für uns», befand Trainer André Schubert drei Tage nach dem ebenfalls schwer erkämpften 1:1 in Leipzig. Der Coach attestierte seinem Team ein kluges Spiel. «Die Mannschaft hat einen Reifeprozess gezeigt», sagte Schubert. «Wir haben es zweimal nicht geschafft sie fußballerisch zu bezwingen, also mussten wir diesmal anders spielen», erklärte Sportdirektor Max Eberl.
Dabei spielte U21-Nationalspieler Mo Dahaoud eine wichtige Rolle. Der junge Mittelfeldspieler kam in dieser Saison zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga und rechtfertigte seine Nominierung mit einer guten Leistung. «Wir wussten, dass es auf die Zweikämpfe ankommt. Da war Dahoud das kreative Element, also derjenige, der das Spiel wieder auf den Boden holen konnte, um die Qualität, die wir einfach mehr haben als andere Mannschaften, wieder zum Tragen zu bringen», sagte Eberl.
Der 20-Jährige imponierte nicht nur mit seiner Übersicht, sondern war mit 12,64 Kilometern auch der laufstärkste Spieler. Zudem bereitete er das 2:0 von Oscar Wendt in der 76. Minute mit einem feinen Pass vor. Kapitän Lars Stindl hatte kurz vor der Pause die Führung erzielt (42.). «Ich freue mich, dass der Trainer mir wieder das Vertrauen geschenkt», sagte Dahoud, der in dieser Verfassung auch ein Kandidat für das Spiel gegen den spanischen Meister ist.
Ingolstadts neuer Trainer Markus Kauczinski nahm die vierte Niederlage in Serie relativ gefasst. «Wir haben lange Zeit auf Augenhöhe gespielt, uns dann aber der großen Qualität beugen müssen», sagte der Coach. Der ehemalige Gladbacher Verteidiger Tobias Levels sprach von einem «Scheiß-Start». «Jetzt haben wir eine Situation, die schwierig ist», sagte Levels und Kauczinski ergänzte: «Ich glaube trotzdem, dass wir aus diesem Auftritt Kraft ziehen können. Wir wissen uns einzuordnen, und dass wir alles dafür tun müssen, um diesen viertletzten Platz zu holen.»
Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)