Gladbach im Angriffsmodus
Mönchengladbach – Die Enttäuschung über den verpassten internationalen Wettbewerb ist abgehakt, für Dieter Hecking beginnt bei Borussia Mönchengladbach die nächste Aufgabe.
Der seit Jahresbeginn in Gladbach beschäftigte Coach hatte das Team mit einer ausgezeichneten Rückserie wieder in die Spur gebracht und soll die erfolgreiche Arbeit nun mit neuen jungen Spielern fortsetzen. Das von Sportdirektor Max Eberl ausgegebene Ziel des einstelligen Tabellenplatzes hält auch der Borussen-Coach für realistisch, zumal die Gladbacher zuletzt sechsmal in Serie in der oberen Tabellenhälfte landeten.
«Wenn wir diese Gier, wieder erfolgreich zu sein, entwickeln und zweimal eine solche Halbserie wie zuletzt mit 28 Punkten hinlegen, dann ist man mit 56 Punkten irgendwo im Dunstkreis der Plätze 4 bis 6», sagte Hecking der Deutschen Presse-Agentur. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison sind gegeben. Mit der Verpflichtung von Nationalspieler Matthias Ginter hat der Club etwa 35 Millionen Euro in Neuzugänge investiert. Zudem hat die Nicht-Teilnahme am europäischen Wettbewerb, den man zuvor viermal in fünf Jahren erreichen konnte, durchaus auch positive Seiten.
«Wenn wir das als Übergangsjahr sehen, ist es sicher von Vorteil, dass wir nicht diesen dritten Wettbewerb haben. Aber wir hätten lieber auch im Europapokal gespielt», meinte der Chefcoach. «Jetzt müssen wir versuchen mit mehr Trainingseinheiten ein besseres Ergebnis zu erzielen. Aber eine Garantie hat man nicht.» Nach der Mammutsaison von 51 Pflichtspielen, hat Hecking in der kommenden Saison etliche zusätzliche Trainingswochen.
Die wird der Coach auch benötigen, um vor allem die neu verpflichteten jungen Spieler wie Reece Oxford, Julio Villalba und Mickael Cuisance zu integrieren und an die Bundesliga zu gewöhnen. «Die jungen Spieler haben bereits im Training auf sich aufmerksam gemacht. Wenn es am Ende mit unseren jungen Spielern zwei oder drei schaffen, haben wir viel bewirkt», sagte der Coach. Der 17 Jahre alte französische Mittelfeldspieler Cuisance machte gleich mit einem spektakulären Treffer zum 2:2 im Testspiel bei KAS Eupen am Mittwoch auf sich aufmerksam.
Unterstützung erhält der Trainer beim Casting der besten Talente vom ehemaligen Bundesligaprofi Otto Addo. «Es ist wichtig, dass man permanent mit den jungen Spielern im Austausch ist. Als Cheftrainer kannst du das gar nicht so intensiv», meinte Hecking. Zudem spielen neben Ginter auch die Neuzugänge Vincenzo Grifo (SC Freiburg) und Denis Zakaria (Young Boys Bern) eine wichtige Rolle.
Der Kampf um die lukrativen Tabellenplätze in der kommenden Saison wird nach Meinung des Gladbacher Trainers besonders intensiv. «Das kann die spannendste Bundesligasaison aller Zeiten werden, weil viele Vereine viel Geld eingenommen haben. Das wird eine knallharte Saison, in der man auch plötzlich mal sieben Punkte hinter den europäischen Plätzen liegen kann», meinte Hecking.
Den ersten Eindruck von der Konkurrenz können sich die Gladbacher am Samstag beim Telekom Cup im Borussia-Park machen. Bayern München, 1899 Hoffenheim und Werder Bremen gehen bei dem Blitzturnier neben den Gastgebern an den Start. Dabei stehe aber nicht das Ergebnis im Vordergrund. «Da können die Jungs wichtige Erfahrungen sammeln und sich schon mal mit Bundesligateams messen», sagte der Coach.
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(dpa)