Gladbach gewinnt Derby in Köln mit 3:2
Köln – Borussia Mönchengladbach nimmt wieder Kurs auf Fußball-Europa und hat dem Kölner Trainer Peter Stöger sein kleines Jubiläum verdorben.
Mit dem 3:2 (1:1) beim 1. FC Köln verbesserten die Fohlen ihre Punkteausbeute auf 39 und haben nur noch einen Zähler Rückstand auf den FC, bei dem der Österreicher Stöger zum 130. Mal in einer Bundesliga-Begegnung auf der Bank saß und damit den Clubrekord von FC-Trainerikone Hennes Weisweiler einstellte.
Die Elf vom Niederrhein ging durch Jannik Vestergaard (13.) und Joker Ibrahima Traoré (55.) zweimal in Führung. Christian Clemens fünf Minuten nach dem 0:1 und Torjäger Anthony Modeste mit seinem Saisontor Nummer 23 in der 58. Minute sorgten in einer höchst unterhaltsamen und spannungsgeladenen Auseinandersetzung zweimal für den Ausgleich. Lars Stindl (80.) machte dann den Gladbach-Dreier perfekt.
Eine knappe halbe Stunde vor Spielbeginn gab der FC vor den 50 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena die Vertragsverlängerung mit Keeper Timo Horn bis 2022 bekannt. «Der FC ist mein Verein und Köln meine sportliche Heimat», sagte der 23-Jährige.
Die 86. Bundesligabegegnung zwischen den rheinischen Rivalen begann mit wenig erfreulichen Begleiterscheinungen: Im Block der etwa 5000 Borussia-Fans wurden Bengalos gezündet. Das tat der prächtigen Stimmung in der WM-Spielstätte von 2006 aber keinen Abbruch: Lautstark feuerten die Fan-Gruppierungen ihre Mannschaften an.
Die «Fohlen»-Unterstützer durften schon in der 13. Minute jubeln: Eine Ecke von Thorgan Hazard köpfte Vestergaard unhaltbar zur Gladbach-Führung ins Netz. Doch lediglich fünf Minuten später glich der FC durch Clemens‘ ersten Treffer nach seiner Rückkehr zu den Kölnern aus – perfekt bedient von Modeste.
Es ging munter weiter. Die Borussen betrieben gegen defensiv orientierte Gastgeber eine Art Powerplay. Horn verhinderte gegen Jonas Hofmann einen weiteren Gegentreffer (26.). Köln-Trainer Peter Stöger musste eine sorgenvolle Phase über sich ergehen lassen.
Der Coach verstärkte mit Wiederbeginn die Offensive und schickte für Konstantin Rausch den Japaner Yuya Osako auf das Feld. Auch Dieter Hecking tauschte – ein Glücksgriff: Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung für den verletzten Raffael traf Traoré zur erneuten Gladbacher Führung, die Modeste mit dem 2:2 aber schnell beantwortete.
Dem zuvor eher zurückhaltenden Kapitän Stindl war dann das 3:2 vorbehalten, als er nach einem Pfostentreffer von Josip Drmic am schnellsten schaltete und die Borussia zum wichtigen Sieg schoss. Und dieser war keineswegs unverdient, weil die Borussia fast die gesamten 90 Minuten offensiv agierte. Köln war zumeist defensiv orientiert und vergab die Möglichkeit, sich in der Tabelle von den Gästen abzusetzen.
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)