Gipfeltreffen im Aufstiegskrimi: Stuttgart empfängt Union
Stuttgart – Für das direkte Duell im Aufstiegskrimi der 2. Fußball-Bundesliga schwört sich der VfB Stuttgart auf sein Top-Niveau ein.
Nur mit der «besten Leistung» und auf dem «höchsten Level» werde sein Team im Gipfeltreffen mit Union Berlin am Montag (20.15 Uhr) bestehen, sagt VfB-Coach Hannes Wolf. Denn die Ausgangslage ist klar: Für die Schwaben ist die direkte Bundesliga-Rückkehr selbst auferlegte Pflicht, Union will sich die große Chance nach bisher starker Saison nicht mehr nehmen lassen.
Mehr sportliche Brisanz geht vor dem Spitzenspiel kaum. Vier Teams greifen noch nach dem direkten Aufstieg, zwei von ihnen treffen in der Stuttgarter Arena aufeinander. Mit einem Sieg würde der VfB die Berliner auf Distanz halten und seine Tabellenführung vier Spieltage vor Schluss ausbauen. Gewinnen dagegen die Köpenicker, würden sie nach Punkten mit dem VfB gleichziehen. Das ist ihr klares Ziel.
«Wir fahren nach Stuttgart, um erfolgreich zu sein», sagt Union-Coach Jens Keller. Der 46-Jährige steht sinnbildlich für Unions bislang beste Saison in der 2. Liga. Nur zwei Zähler fehlen dem Top-Team der Rückrunde zum Club-Punkterekord aus elf Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit. 30 Gegentreffer kassierte das Team bislang, so wenige waren es zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nie. Und auch das Selbstbewusstsein ist auf Rekordkurs. «Wir können da Big Points holen», sagt Stürmer Sebastian Polter mit Blick auf das Topspiel. «Wir fahren da hin, um zu gewinnen.»
Der VfB weiß genau, was ihn erwartet. Ähnlich wie die mutigen Bielefelder beim 3:2-Erfolg am Ostermontag wird auch Union nicht abwarten. Keller kündigte bereits an, dass sein Team agieren werde. Auch die Schwaben besitzen ihre größten Qualitäten in der Offensive. Mit bisher 50 erzielten Toren stellen sie den besten Angriff der Liga, Schwächen offenbarte Wolfs Team zuletzt eher in der Defensive. Die knapp 60 000 Zuschauer dürfen sich auf ein attraktives Match freuen.
«Das wird ein offenes Spiel, ein enges Spiel», kündigt Wolf an. Und eine Partie, bei der sein Kollege Keller einige alte Bekannte treffen wird. Der ehemalige Schalker Coach ist in Stuttgart geboren, vor neun Jahren stieg er beim VfB ins Trainergeschäft ein. Nun kehrt er zum ersten Mal nach sieben Jahren wieder in die Stuttgarter Arena zurück – und will seinen Ex-Club auf dem Weg zur ersehnten Bundesliga-Rückkehr gehörig ins Straucheln bringen. «Ich denke, der große Unterschied ist, dass wir wollen – und Stuttgart muss», sagt Keller.
Den Druck macht der VfB sich allerdings seit Monaten selbst, und kommt damit bislang gut durch die Saison. Vor allem, weil auf die individuelle Klasse der Schwaben Verlass ist. Wenn Union die Gastgeber ärgern will, muss vor allen Dingen deren Toptorjäger Simon Terodde geärgert werden. Ein Angreifer mit «enormer Qualität», sagt Keller über den Ex-Unioner. Der könnte am Montag wieder den Unterschied ausmachen.
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(dpa)