Gesundheits-Apps: Nur wenige wirklich nützlich

Gesundheits-Apps: Nur wenige wirklich nützlichSie sollen den Herzschlag messen, den Schlaf überwachen, an die Medikamenteneinnahme erinnern oder zu mehr Bewegung mahnen – Applikation für Smartphones und Tablets können nützlich für die Gesundheit sein. Doch nur wenige genügen den Ansprüchen von Wissenschaftlern und Ärzten, wie eine Studie jetzt herausgefunden hat.

Wie Apps zu wirklichen Gesundheitshelfern werden können

In den digitalen Stores finden sich zahlreiche Angebote für sogenannte Gesundheits-Apps. Einen echten diagnostischen oder therapeutischen Anspruch hegen jedoch nur die wenigsten. Das zeigt die Studie „Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps“ des Peter-L.-Reichertz-Instituts für Medizinische Informatik, die durch das Bundesgesundheitsministerium gefördert wurde.
Zwischen den über 100.000 Gesundheits-Apps finden sich die Nutzer nur schwer zurecht: Welche Applikation hilft mir wirklich weiter, welche ist gut, welche schlecht? Auch aus datenschutzrechtlicher Sicht sind viele Angebote laut der Studie bedenklich. Doch viele Anwender nutzen die Apps als Ansporn, um sich gesünder zu ernähren oder mehr auf ihre Fitness zu achten.

Studie als Basis für weitere Unternehmungen

Als die Studie Ende April in Berlin vorgestellt wurde, forderte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), dass sich Patienten, Ärzte und App-Entwickler aus klare Qualitäts- und Sicherheitsstandards einigen müssen. Die Studie gilt als eine Basis für die weitere Verständigung zwischen Medizinern, Politikern, Industrie und Anwendern, um die wissenschaftliche Bestandsaufnahme in die Praxis umzusetzen. Alle Beteiligten sollen dafür sorgen, dass die Produkte, die eine echte Hilfestellung für die Verbraucher leisten, auch ausreichend genutzt werden können. Studienleiter und stellvertretender Institutsleiter Urs-Vito Albrecht merkt zudem an, dass viele der Apps derzeit nur auf kurzfristige Erfolge angelegt sind, zum Beispiel wenn es um die Steigerung der eigenen Fitness oder ähnliches geht.

Wie entwickelt sich die Branche rund um Gesundheits-Apps?

Experten fordern deshalb, die Entwicklung sicherer und vertrauenswürdiger Gesundheits-Apps zu fördern. Gleichzeitig müssen die Auswirkungen solcher Gesundheits-Apps weiter erforscht werden. Aufgrund des erst jungen Trends rund um Fitness Tracking und Co, ist die Faktenlage der Resultate noch sehr dürftig: Inwiefern Gesundheits-Apps wirklich einen Arztbesuch oder professionelle Beratung ersetzen können, bleibt abzuwarten. Immerhin: Die digitalen Begleiter spornen ihre Nutzer an, sich mehr mit sich und ihrer Gesundheit auseinander zu setzen!


Bildnachweis: Thinkstock, 467567946, iStock, littlehenrabi


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