Gemeinschaftsbüros als Arbeitsplatz der Zukunft

Gemeinschaftsbüros, Arbeitsgemeinschaften oder Coworking (Co-Working) ist ein Trend, der sich seit einigen Jahren als neue und alternative Arbeitsform insbesondere für Freiberufler, Selbstständige, Start-ups und im Kreativbereich Tätige herausgebildet hat. Die Mitglieder eines sogenannten Coworking-Spaces können dabei entweder gemeinsam agieren oder aber auch unabhängig voneinander an unterschiedlichen Projekten und für verschiedene Firmen arbeiten. Der Vorteil ist, dass durch die gemeinsame Zusammenarbeit alle Beteiligten voneinander profitieren können. In den Coworking-Spaces werden die benötigten Arbeitsplätze und Infrastrukturen auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis zur Verfügung gestellt. Neben Büroräumen stehen dem Coworker meistens auch Besprechungs- und Konferenzräume zur Verfügung. Die Nutzung der Büroräume durch die Arbeitsgemeinschaft ist vollkommen unverbindlich und flexibel.

So entstand Coworking

2006 wurde in San Francisco der erste Coworking-Space gegründet. Mittlerweile gibt es weltweit über 2.498 Coworking-Spaces in über 80 Ländern. Die „globale Studie zum Wandel der Arbeitswelt“ hat nun gezeigt, dass sich die moderne Arbeitswelt in einen Zustand der grundlegenden und tiefgehenden Veränderung befindet.

Hinter der Studie steht Deskwanted.com, ein globales Netzwerk von Coworking-Spaces und Gemeinschaftsbüros. Über die Internetplattform können Menschen aus aller Welt kurz- oder auch längerfristig Arbeitsplätze auf der ganzen Welt finden und gebucht werden. Über ein webbasiertes Management-Tool werden diese verwaltet.

Die Daten für die Studie stammen zum größten Teil aus dem eigenen Buchungssystem des Unternehmens. Darüber hinaus wurden Meldungen in sozialen Netzwerken und Online-Nachrichtenkanälen ausgewertet. Gezählt wurden dabei auch Coworking-Places, die ihren Kunden flexible Mitgliedschaften anboten. Nicht gezählt dagegen wurden Unternehmen und Privatpersonen, die nur freie Flächen oder Seminarräume anbieten.

Trendwende in der Arbeitswelt

In der Arbeitswelt lässt sich allgemein ein Trend zu wechselnden Erwerbsbiografien feststellen. Davon betroffen sind vor allem junge Menschen, Freelancer und Jung-Unternehmer, da für diese insbesondere am Anfang die Arbeits- bzw. Auftragslage sehr unsicher ist und z.T. deutlich schwanken kann. Daher sehen sich vor allem Freelancer und junge Unternehmer nicht in der Lage, teure Büroräume anzumieten und/oder feste Mitarbeiter einzustellen. Hier stellt Coworking eine flexible Alternative zur klassischen Büroarbeit dar.

Die meisten Coworking-Spaces wurden vor allem gegründet, damit die im Berufsleben als Einzelkämpfer auftretenden Freelancer und Jung-Unternehmer schlicht weg nicht allein sind. Das heißt: der Grundgedanke der Coworking-Spaces ist vor allem die soziale Komponente, die bei vielen Einzelunternehmern aufgrund mangelnder Kontakte zu Kollegen oft zu kurz kommt. Dass die gemeinsame Arbeit produktiver und innovativer ist, kristallisierte sich erst im Verlauf dieser kollaborativen Arbeitsform heraus und dient nicht wenigen Coworking-Spaces vor allem als Marketing-Argument.

Coworking – Hype oder Zukunftstrend?

Auch nach der globalen Studie zum Coworking sind sich Experten nicht einig, ob es sich um einen globalen Zukunftstrend oder doch eher um einen Hype handelt. Vielleicht kommt diese Form der kollaborativen Arbeit auch bald wieder zum Erliegen, weil beispielsweise Menschen feste Büroräume und Arbeitsformen vorziehen. Möglich aber auch, dass durch die zunehmende Mobilität Coworking zukünftig eine wesentliche Rolle in der Arbeitswelt spielen wird.

Bild von: drubig-photo – Fotolia

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