Geballte Frauenpower feiert im Deutschen Haus
Rio de Janeiro – Als nach Mitternacht endlich die Fußball-Frauen mit ihren Olympia-Goldmedaillen im Deutschen Haus eintrafen, nahm die Bronze-Party der deutschen Hockey-Damen in Rio de Janeiro erst Fahrt auf.
Die Musik dröhnte, die Caipirinhas flossen – gemeinsam ließen es die Ladies so richtig krachen. «Das fühlt sich an wie ein Traum», sagte Torhüterin Kristina Reynolds, die zuvor beim 2:1 gegen Neuseeland zur Matchwinnerin geworden war.
Beim Feiern waren die Hockeyspielerinnen den DFB-Frauen merklich schon einige Stunden voraus. Hüpfend und «Oh, wie ist das schön» singend hatten sich die «Danas» in der Nacht zum Samstag auf der Bühne empfangen lassen, ehe Kapitän Janne Müller-Wieland, Torschützin Charlotte Stapenhorst und die herausragende, immer wieder mit Sprechchören gefeierte Reynolds die Sektduschen eröffneten. Obwohl das Spiel um Bronze schon knappe acht Stunden zurücklag, durften die Damen erst mit der Ankunft im Deutschen Haus Vollgas geben. «Wir sind mega-überglücklich», sagte Jana Teschke strahlend.
Nach einer kurzen Party mit den Fans im Stadion war das Team im olympischen Dorf zum Duschen und Umziehen gewesen. Anschließend ging es zurück nach Deodoro zur Siegerehrung, dann weiter zu einem Auftritt im ZDF. Danach folgte die ersehnte Fahrt ins Deutsche Haus.
«Einfach unfassbar geil. Hätte mir jemand vorher gesagt, dass wir Bronze gewinnen, ich hätte es sofort unterschrieben», meinte Franzisca Hauke. Ihr Bruder Tobias hatte seine am Vortag mit dem Herrenteam erkämpfte Bronzemedaille bewusst nicht mitgenommen und musste sich für das Familienfoto Hannah Krügers Plakette leihen. Der Hamburger erklärte: «Der Abend gehört den Damen, wir waren gestern dran. Das gebietet der Respekt vor ihrer Leistung, dass ich heute ohne Medaille hier bin.»
Ohnehin wirkte das Herrenteam nach der Partynacht erschöpft und ausgelaugt – den Ton gaben diesmal die Mädels an. Das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders war als Neunter der Weltrangliste angereist. Nun kehrt es mit der ersten Bronzemedaille – dem insgesamt vierten Edelmetall – zurück. «Das war unser Ziel», verriet Reynolds. Ein Sprung in der Weltrangliste ist garantiert.
Fotocredits: Herbert Knosowski
(dpa)