Freiburg und Keller feiern späten Sieg gegen Mainz

Freiburg – Der SC Freiburg hat seinem Noch-Präsidenten und künftigen DFB-Boss Fritz Keller zum Saisoneinstand ein spätes und furioses 3:0 (0:0) beschert.

Die Mannschaft von Kult-Trainer Christian Streich kam in der Fußball-Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 zu einem etwas glücklichen Sieg, da das Team von Chefcoach Sandro Schwarz lange die besseren Chancen hatten. Vor 24.000 Zuschauern trafen aber Lucas Höler (82. Minute), Jonathan Schmid (84.) und Luca Waldschmidt (87./Foulelfmeter) in der Schlussphase.

Keller war mit dem Fahrrad ins Schwarzwaldstadion gekommen. Er hatte die Auszeichnung des 20.000. Vereinsmitglieds unmittelbar vor dem Anpfiff genutzt, um auf dem Rasen ein paar Worte an das Publikum zu richten. «Ich hatte viele schlaflose Nächste», sagte der 62-Jährige zu seiner Entscheidung, für das Spitzenamt im deutschen Fußball zu kandidieren und versprach: «Der SC Freiburg wird immer mein Herzensverein bleiben.»

Keller war von der Findungskommission des Deutschen Fußball-Bundes als DFB-Präsident vorgeschlagen worden. Seine Wahl beim Bundestag am 27. September in Frankfurt am Main gilt als sicher, sein Amt beim SC Freiburg wird er aufgeben.

Voller Spielfreude und Kampfeslust warfen sich die beiden Teams in die erste Saisonpartie. Bei den Mainzern stand Jeremiah St. Juste, der Acht-Millionen-Euro-Mann von Feyenoord Rotterdam, in der Innenverteidigung. Die Liverpool-Leihgabe Taiwo Awoniyi saß zunächst nur auf der Bank. Die durch einige personelle Ausfälle geplagten Freiburger mussten sich erstmal dem Ansturm der Gäste erwehren. Torhüter Alexander Schwolow rettete bei gefährlichen Schüssen von Danny Latza und Robin Quaison.

Dann aber ergriff der SC die Initiative. Alle Augen auf Waldschmidt: Der Torschützenkönig der U21-EM wäre nach zehn Minuten fast mit einem Volleyschuss in der Torwinkel erfolgreich gewesen. Keeper Florian Müller lenkte den Ball gerade noch über die Latte.

«Sie kennen uns, wir kennen sie, da gibt es keine Überraschungen», hatte Streich vor der Partie über die Mainzer gesagt. Dennoch fanden vor allem die robusten Rheinhessen immer wieder plötzliche Lücken in der Freiburger Abwehr. So rauschte Quaisons Fallrückzieher knapp am Tor vorbei (28.). Die Gäste waren jedenfalls sichtlich bemüht, die DFB-Pokalpleite vor einer Woche in Kaiserslautern vergessen zu lassen.

Die Breisgauer als lauffreudigstes Team der vergangenen Saison nach Bayer Leverkusen rannten im ersten Durchgang öfter hinterher. Auch als Karim Onisiwo kurz nach dem Wechsel alle abschüttelte und das Leder am langen Pfosten vorbei jagte. Das Chancenplus der Mainzer wurde immer offensichtlicher, ehe Torjäger Nils Petersen in der 68. Minute vor FSV-Schlussmann Müller auftauchte, aber schwach abschloss. Dann aber schlug das Streich-Team richtig zu.

Für den Sport-Club hatte am Samstag auch die letzte Spielzeit im Schwarzwald-Stadion begonnen. Im nächsten Jahr soll die neue Arena im Westen der Stadt fertiggestellt sein. Erstklassig lautet deshalb das Saisonziel Nummer 1.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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