Frankfurt: Nicht «lamentieren» – Augsburger «Sahnehäubchen»
Augsburg – Mit der zweiten Auswärtsniederlage der Saison mochte sich die Frankfurter Eintracht nicht lange aufhalten. Im Viertelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch erwartet er ein anderes Gesicht seiner Mannschaft.
«Wir lamentieren jetzt aber nicht und blicken voraus: am Mittwoch kommt Mainz und das Spiel ist sehr wichtig. Wir müssen nun schauen, wie die Jungs drauf sind und wer am Mittwoch topfit ist. Denn im Pokal wollen wir unbedingt weiterkommen», erklärte Trainer Niko Kovac nach dem 0:3 (0:1) beim FC Augsburg.
«Wir müssen als Eintracht Frankfurt immer an die absolute Grenze gehen. Es hat mir nicht gefallen, dass sich meine Mannschaft heute nicht die Ärmel hochgekrempelt hat», monierte Kovac.
Ja-Cheol Koo (19. Minute), Michael Gregoritsch (76.) und Marco Richter (89.) bestraften vor 27 188 Zuschauern nicht nur die Frankfurter. Die geschlossen starke Mannschaftsleistung gepaart mit dem klaren Erfolg war auch ein klares Zeichen, dass in der Fußball-Bundesliga mit dem FC Augsburg im Kampf um die Europapokalplätze zu rechnen ist. Egal, ob das den Schwaben schmeckt oder nicht.
«Aber wir sollten jetzt alle den Ball flach halten und weiter unsere Ziele verfolgen», sagte Kapitän Daniel Baier. Heißt: Erst die Klasse sichern, dann mit anderen Zielen liebäugeln. Nicht mehr dabei ist der aussortierte Außenverteidiger Daniel Opare, der sich einen anderen Verein suchen muss.
Beide Überraschungsmannschaften müssen mit der veränderten Erwartungshaltung im Umfeld umgehen. «Ich weise immer darauf hin, dass die Euphorie, die entsteht, nicht so zu greifen ist. Das ist auch ein bisschen Wunschdenken. Realistisch sieht es so aus, dass man Woche für Woche hart arbeiten müssen», erklärte Kovac. «Mund abputzen, weiter geht’s. Wir werden den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken.»
Kovac darf hoffen, dass er wieder auf die Dienste von Leistungsträger Marco Fabián zurückgreifen kann. Der Mexikaner hatte wegen einer Bandscheiben-OP ein halbes Jahr gefehlt. «Das Spiel ist nicht so gelaufen, wie ich mir mein Comeback vorgestellt habe, aber so ist das nun mal im Fußball», sagte der 28-Jährige. «Für mich ist es heute dennoch ein besonderer Tag, denn ich konnte nach Monaten endlich wieder mit meiner Mannschaft auf dem Platz stehen. Endlich bin ich wieder fit und bereit für die Aufgaben, die vor uns liegen.»
Die Augsburger rückten auf den siebten Tabellenrang und bis auf zwei Punkte an die Frankfurter heran. Ganz besonders glücklich war bei den Schwaben der Tor-Debütant. Richter traf im zweiten Einsatz erstmals in der deutschen Eliteliga. «Ich bin überglücklich, dass mir der Trainer das Vertrauen gegeben hat und ich hoffe, dass ich es gut zurückgezahlt habe. Mein erstes Bundesliga-Tor war am Ende das Sahnehäubchen», sagte der 20-Jährige.
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(dpa)