Frankfurt bestraft HSV-Fehler: Eintracht bestes Auswärtsteam

Hamburg – Der Hamburger SV kann gegen Eintracht Frankfurt einfach nicht mehr gewinnen. Nach dem 1:2 (1:2) am Dienstagabend rutscht der HSV wieder auf den Relegationsplatz, die Eintracht kratzt nach dem fünften Auswärtssieg plötzlich an den den Champions-League-Plätzen.

Es war bereits die elfte Partie ohne Sieg hintereinander gegen den Bundesliga-Angstgegner. Zuletzt hatten die Hamburger im Januar 2011 gegen die Eintracht gewonnen, die nun mit 18 Punkten das beste Auswärtsteam der Liga ist und damit sogar die Bayern überflügelte.

«Wir haben in der ersten Halbzeit unheimlich gut gespielt. Aber wir hätten schon da alles zu machen müssen», meinte Manager Fredi Bobic, doch räumte er ein: «In der zweiten Halbzeit waren die Hamburger dem Ausgleich nahe.»

Kyriakos Papadopoulos brachte die Gastgeber in der 9. Minute per Kopfball-Treffer in Führung, doch dann nutzten die auswärtsstarken Frankfurter gravierende Fehler in der HSV-Deckung rigoros aus. Marius Wolf (16.) und Mijat Gacinovic (24.) drehten innerhalb von nur acht Minuten die Partie.

Das Gastgeber-Team von Trainer Markus Gisdol startete nach drei Spielen ohne Gegentor selbstbewusst in die Partie und bestimmte in den ersten Minuten das Geschehen. Folgerichtig erzielte Kapitän Papadopoulos nach Ecke von Aaron Hunt mit einem Kopfballtreffer die verdienten Führung. Sieben seiner acht Bundesliga-Treffer hat der Grieche damit per Kopf erzielt.

Doch die Freude der nur 40 983 Zuschauer dauerte nicht lange. Zweimal bereitete US-Nationalspieler Timothy Chandler mit schönen Eingaben von der rechten Seite die Frankfurter Treffer vor. Wolf verwandelte seinen Pass, wobei Torhüter Christian Mathenia bei seinem haltbaren Schuss zum wiederholten Male gar nicht gut aussah. «Der Ball flattert von mir weg, aber an einem guten Tag halte ich den», sagte der Keeper.

Nur acht Minuten später düpierte Gacinovic HSV-Abwehrspieler Gideon Jung und schoss zum 2:1 ein. Glück für die Hamburger, dass im Anschluss Luka Jovic (26.) und Ante Rebic (28./32.) weitere große Möglichkeiten der Gäste nicht schon in der ersten Hälfte zur Vorentscheidung nutzten.

Frankfurts Trainer Niko Kovac hatte sein Team gegenüber der Heim-Niederlage gegen die Bayern (0:1) gleich auf fünf Positionen verändert und unter anderen den Franzosen Sebastien Haller nach der Operation von vier Weisheitszähnen und Kevin-Price Boateng zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen lassen. Schon nach acht Minuten musste auch Abwehrchef David Abraham nach einem Zweikampf mit Filip Kostic vom Platz. Als erste Diagnose wurde eine Wadenverletzung diagnostiziert.

Doch die Rotation der Frankfurter bewährte sich, das Spiel der Gäste lief über weite Strecken der Partie flüssig, so dass der Sieg am Ende nicht unverdient war.

Zwar drängte der HSV nach der Pause auf den Ausgleich, doch der 17-jährige Jann-Fiete Arp scheiterte mit der größten Möglichkeit an Keeper Lukas Hradecky (50.). Und als Dennis Diekmeier wenig später in seinem 197. Bundesligaspiel zum ersten Mal einen Ball im Tor unterbrachte, entschied der Referee zurecht auf Abseits. «Es ist zum Kotzen, heute war mehr drin. In der ersten Hälfte hat Frankfurt seine Chancen genutzt. Zwar haben wir in der zweiten Hälfte enorm Druck gemacht, aber unsere Möglichkeiten vergeben», sagte Diekmeier. «Das ist extrem bitter.»

Damit ist das erklärte Ziel von HSV-Boss Heribert Bruchhagen, vor der Winterpause noch auf 18 Punkte zu kommen, vor der Freitagpartie in Mönchengladbach in ganz weite Ferne gerückt.

Fotocredits: Axel Heimken
(dpa)

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