Fortuna verdirbt Hoffenheims Champions-League-Generalprobe

Düsseldorf – Fortuna Düsseldorf hat erstmals nach mehr als fünfeinhalb Jahren wieder ein Fußball-Bundesligaspiel gewonnen. Der Aufsteiger überraschte den Champions-League-Starter 1899 Hoffenheim beim 2:1 (1:0) heftig.

Alfredo Morales in der 45. Minute und der eingewechselte Dodi Lukebakio mit einem Foulelfmeter (88.) machten damit den ersten Sieg der Rheinländer in der ersten Liga seit dem 1:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth am 16. Februar 2013 perfekt. Arsenal-Leihgabe Reiss Nelson (86.) hatte für Hoffenheim zum 1:1 getroffen.

Im Duell der Trainer-Generationen zwischen dem 64-jährigen Friedhelm Funkel in seiner 460. Partie als Bundesliga-Coach und dem 33 Jahre jüngeren Julian Nagelsmann setzte der Ältere am Samstag vor 40.111 Zuschauern mit einer 5-3-2-Taktik ganz auf Sicherheit. Gegen die spiel- und kombinationsfreudigen Kraichgauer bekam die Fortuna-Abwehr beim 85. Erstliga-Einsatz von Coach Nagelsmann jede Menge Arbeit.

Hoffenheim setzte den Defensivverbund des Aufsteigers unter großen Druck. Doch mit Ausnahme eines Joelinton-Kopfballs in der 9. Minute fand Hoffenheim zunächst keine Lücke. Die größte ergab sich in der 32. Minute, als Kroatiens WM-Zweiter Andrej Kramarić aus vier Metern das leere Tor nicht traf.

Zu diesem Zeitpunkt war eine Führung der vor allem in der Abwehr ersatzgeschwächten Nagelsmann-Elf, die in einem 3-5-2-System agierte, eigentlich überfällig. Die Fortuna hatte in den ersten 44 Minuten nur bei einem Kopfball von Kaan Ayhan (28.) eine Top-Möglichkeit. Völlig überraschend fiel dann kurz vor der Pause das 1:0: Eine Flanke von Rechtsverteidiger Jean Zimmer wuchtete Düsseldorfs Neuzugang Morales aus etwa acht Metern per Kopf in das Netz.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Hoffenheim fast ausschließlich im Vorwärtsgang – allerdings ohne die ganz zwingenden Aktionen im gegnerischen Strafraum. Stattdessen musste 1899-Keeper Oliver Baumann bei einem Kopfball von Marcel Sobottka klären (55.). Hoffenheims Österreicher Florian Grillitsch scheiterte ebenso am Aluminium (80.) wie Fortunas Lukebakio drei Minuten später.

Reiss Nelson (86.) gelang in dramatischen und extrem spannenden Minuten der Ausgleich – doch kurz vor Schluss verwandelte Lukebakio einen von Kevin Vogt verursachten Foulelfmeter zur Entscheidung. Der Fortuna-Sieg war verdient, weil die Düsseldorfer um jeden Ball kämpften und kaum Chancen der Kraichgauer zuließen. Die Gäste enttäuschten vor allem offensiv.

Fotocredits: Marius Becker
(dpa)

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