Filmkritik: Die Tribute von Panem: Mockingjay 2
Sehnsüchtig erwarteten Millionen Fans das Finale der Panem-Reihe. Seit Donnerstag läuft der zweite Teil des dritten Buches „Die Tribute von Panem: Mockingjay 2“ in den deutschen Kinos.
Der letzte Teil der Panem-Reihe ist endlich in den deutschen Kinos zu sehen. Doch hängt er seinen Vorgängern etwas nach.
Das Positive zu Beginn: Anders als in Mockingjay Teil 1 bietet der zweite Teil deutlich mehr Spannung. Besonders beeindruckend ist dabei eine Sequenz, in der die Rebellentruppe um Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) in einen Hinterhalt gerät, wo die gesamte Truppe droht unter einer lawinenartigen Welle aus schwarzem Öl begraben zu werden. Diese Szene ist wohl der Höhepunkt in einem durchaus spannenden Parcours im Kapitol, Panems Hauptstadt. Anschließend geht es in der Kanalisation weiter, in der auf die bereits dezimierte Truppe gruselige Mutantengestalten warten. Der Zuschauer erhält ein Gefühl der ständigen Gefahr, das vor allem auch dadurch gestärkt wird, dass bekannte Gesichter auf dem Weg zu Präsident Snow umkommen. Genau diese Überraschungseffekte und das Sterben von Helden ist mit das stärkste am Film, was ihn deutlich von vergleichbaren Action-Filmen unterscheidet, in denen die Helden durchweg überleben.
Ansonsten ist der Film anders als seine Vorgänger viel zu brutal. Dabei werden viele Szenen mit zu viel Action in die Länge gezogen. Ein Bürgerkrieg ist ausgebrochen. Die Rebellen kämpfen gegen das Kapitol. Hier wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Selbst eine Ansammlung von Kindern wird in die Luft gesprengt. Positiv aber ist auch der kritische Blick des Films auf Kriege und deren Teilnehmer. Die eigentlich “guten“ Rebellen zeigen schnell ebenfalls eine blutrünstige Seite und sind irgendwann kaum mehr besser als ihre Rivalen. Diese Seite wird vor allem von Alma Coin (Julianne Moore) und Gale Hawthorne (Liam Hemsworth) verkörpert.
Eine letzte ungewollte Schwäche wird durch das Schicksal einer wichtigen Nebenfigur hervorgerufen: Philip Seymour Hoffmans entscheidende Rolle als Ex-Spielmacher und Strippenzieher Plutarch Havensbee bekommt zu wenig Gewicht. Dies aber ist auf den frühen Tod des Schauspielers vor Abschluss der Dreharbeiten zurückzuführen. So konnten zwei entscheidende Szenen mit Hoffman nicht mehr gedreht werden. Die Lücke, die Hoffmann dadurch im Film hinterlässt, ist deutlich spürbar.
Wer auf Spannung und Action steht sollte sich den Film unbedingt anschauen. Dennoch bleibt er insgesamt hinter den anderen Teilen zurück. Und eine Frage bleibt: Funktioniert es ein Buch auf zwei Filmteile zu übertragen?
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