Fernseher: Rückläufige Umsätze
Weniger TV im Einkaufswagen: im Jahr 2015 wurden bis zu zehn Prozent weniger Fernseher verkauft als im Jahr 2014. In Zahlen macht das sieben Millionen Geräte – im Jahr 2012 waren es noch zehn Millionen Stück. Die TV-Hersteller hoffen nun auf einen neuen Verkaufsboom zur Fußball-EM, die dieses Jahr stattfindet.
Überraschender Markteinbruch
Laut Angaben des Branchenverbands gfu sind 2015 sieben Millionen TV-Geräte über den Verkaufstresen gegangen – zehn Prozent weniger als im Vorjahr, und etwa eine halbe Million weniger als von den Branchenkennern prognostiziert. Diese rückläufige Umsatzentwicklung ist für Hersteller und Handel umso bedenklicher, da im Jahr 2012 noch zehn Millionen Geräte in deutschen Landen neue Besitzer fanden. Dabei belegen Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), dass allein von Januar bis Ende September lediglich 5,68 Millionen TV-Geräte verkauft wurden – das macht allein in diesem Zeitraum ein Minus von fast 17 Prozentpunkten.
Marktsättigung als Grund?
Die Gründe diesen Rückgang sind zurzeit noch nicht ganz klar. Es scheint sich aber anzudeuten, dass die Deutschen schlichtweg genügend Fernseher in ihren Heimen herumstehen haben. Rein statistisch gibt es nach Erhebungen des Branchenverbands gfu in jedem Haushalt bereits zwei Geräte, und gerade die Viel-Fernseher unter den Bürgern haben in den letzten Jahren bereits ihr Röhrengerät gegen ein modernes mit Flachbildschirm ausgetauscht.
Laut gfu können weder die Technik, das Design oder die Preise für den Umsatzrückgang verantwortlich sein – das Preis-/Leistungsverhältnis wird für die Kunden immer vorteilhafter. Die niedrigeren Preise haben zur Folge, dass die Anzahl der Hersteller seit Jahren sinkt. Längst dominieren asiatische Unternehmen den Markt: Samsung ist hierzulande mit einem Anteil von fast 40 Prozent Platzhirsch, gefolgt von dem südkoreanischen Hersteller LG und dem japanischen Unternehmen Panasonic. Deutsche Marken wie Metz oder Grundig gingen in den letzten anderthalb Jahrzehnten in die Insolvenz, nur Loewe konnte mit seinen designlastigen Modellen selbige mit Hilfe von Finanzinvestoren überstehen.
Die EM 2016 soll’s richten
Die Branche hofft auf König Fußball: Laut gfu sollen Fans, die sich zur EM ein Gerät mit neuesten Features kaufen, um damit ein älteres zu ersetzen, den Umsatz wieder ankurbeln. Derzeit rechnet der Branchenverband mit zirka 7,5 bis 7,6 Millionen verkauften Neugeräten im laufenden Jahr.
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