Feinstaub: Immer noch eine Gefahr für die Gesundheit
Es ist kein Geheimnis, dass eine Luftverschmutzung gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Eine neue Studie hat abermals auf die Gefahren hingewiesen; vor allem sei – bei dauerhafter Feinstaubbelastung – das Sterberisiko durch verschiedene Krebsarten erhöht.
Der schleichende Tod – die Feinstaubbelastung
Winzige Partikel reichen bereits aus, dass die Atemwege geschädigt werden und in weiterer Folge Lungenerkrankungen auftreten. Selbst Schlaganfälle oder Herzinfarkte können das Resultat einer langjährigen Feinstaubbelastung sein. Vor Jahren stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO die steigende Luftverschmutzung als krebserregend ein. Eine neue Studie zeigt, wie gefährlich die Staubpartikel aber tatsächlich sind. So ergab die Studie, dass vor allem ältere Menschen an Krebs sterben würden, wenn sie für lange Zeit einer Feinstaubbelastung ausgesetzt waren.
Das Brustkrebsrisiko steigt um bis zu 80 Prozent
Der Bericht im Fachjournal „Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention“ sorgt für Aufregung. So haben Wissenschaftler aus Großbritannien und Hong Kong herausgefunden, dass zahlreiche Tumorarten durch Luftverschmutzung begünstigt werden können. 66.280 Menschen wurden in die Studie aufgenommen; allesamt waren sie älter als 65 Jahre und lebten in Hong Kong. Vorwiegend untersuchten die Forscher Feinstaubteilchen, die weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser hatten. Jene würden sich in den Lungenbläschen und Bronchien festsetzen und mitunter auch in das Blut übergehen. Bei einer erhöhten Feinstaubkonzentration von je zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, steigt das Krebsrisiko um 22 Prozent. Für Tumore, die sich im oberen Verdauungstrakt bilden können, sogar um 42 Prozent. Erkrankungen der Gallenblase, der Leber und der Pankreas würden um 35 Prozent zunehmen. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, steigt sogar um 80 Prozent.
100.000 Tote in Europa, eine Million Tote in China
Für die WHO ist die Feinstaubbelastung von 10 Mikrogramm je Kubikmeter – im Jahresdurchschnitt – unbedenklich. Grenzwerte, die in Asien seit Jahren überschritten werden. Hong Kong liegt, laut Einschätzung, bei einer durchschnittlichen Belastung von 21 Mikrogramm. In Peking beträgt der Wert 67,7 Mikrogramm. Pro Jahr sterben rund eine Million Menschen in China an den Folgen der Feinstaubbelastung. In Europa beläuft sich die Zahl auf 100.000.