FC St. Pauli erzielt hohen Gewinn

Hamburg – Der FC St. Pauli ist derzeit ein Verein der Gegensätze. Mit dem Konzerngewinn in Höhe von 1,305 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2015/16 hat der Kiezclub seine gesunde wirtschaftliche Basis eindrucksvoll untermauert.

Dem steht der sportliche Absturz des Vierten der Vorsaison an das Tabellenende der 2. Fußball-Bundesliga gegenüber, den Clubchef Oke Göttlich den Mitgliedern am Sonntag bei der Jahreshauptversammlung in Hamburg erklären musste.

«Ich kann euch versichern, dass wir alles tun werden, damit wir den Klassenverbleib schaffen», rief der Präsident den mehr als 500 Mitgliedern zu. Diese bereiteten Trainer Ewald Lienen und den Profis trotz der sportlichen Misere einen freundlichen Empfang und entließen das Team unter Beifall und lauten St. Pauli-Rufen.

Göttlich bemühte sich auch, erst keinen Unmut aufkommen zu lassen. Es seien Nachbesserungen im Kader in der Winterpause wahrscheinlich, kündigte er an: «Wir haben den Spielermarkt genau im Blick und werden tätig, wenn Verpflichtungen sinnvoll sind.»

Er verteidigte die Trennung von Sportchef Thomas Meggle, dessen Job Geschäftsführer Andreas Rettig bis zum Saisonende mit übernommen hat. «Dieser Schritt war trotz aller Verdienste Meggles nötig, um eine sportliche Neuausrichtung einzuleiten. Wir trauen es Trainer Ewald Lienen und Andreas Rettig hundertprozentig zu, den sportlichen Turnaround zu schaffen.»

Den Vorwurf, der Verein habe sich angesichts des hohen Gewinns zu Tode gespart, konterte Göttlich: «Wir sind in den letzten zwei Jahren beim Spieleretat an die Grenzen gegangen.» Er berichtete von einer fast 50-prozentigen Etat-Steigerung in dieser Zeit. «Damit befinden wir uns im oberen Bereich der 2. Liga. Das war nur möglich, weil wir wirtschaftlich so gut aufgestellt sind.»

Bei den Finanzen sieht es in der Tat weiterhin positiv aus. Der Konzerngewinn wurde im Vergleich zum Vorjahr (250 000 Euro) um gut eine Million Euro gesteigert. Das Plus der Fußballsparte, das sich vor allem aus Transfererlösen ergibt, liegt bei 893 500 Euro (2014/15: minus 94 386).

Fotocredits: Markus Scholz
(dpa)

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