FC Köln gewinnt Kellerduell – Paderborn weiter sieglos
Köln (dpa) – Der 1. FC Köln hat sich den Frust der letzten Wochen von der Seele geschossen und mit dem höchsten Bundesliga-Heimsieg seit fast drei Jahren die Abstiegsränge der Fußball-Bundesliga verlassen. Für Mitaufsteiger SC Paderborn wird die Lage dagegen schon prekär.
Simon Terodde (9.) sowie die Tor-Debütanten Louis Schaub (59.) und Sebastiaan Bornauw (85.) sorgten dafür, dass der bisherige Vorletzte das Keller-Duell gegen das Schlusslicht mit 3:0 (1:0) gewann und sich mit nun sieben Punkten auf Rang 15 verbesserte. Paderborn hat nach acht Spielen erst einen Zähler auf dem Konto.
«Es war ein Nervenspiel, der Sieg war unheimlich wichtig», sagte Kölns Sport-Geschäftsführer Armin Veh bei Sky. «Das hilft unheimlich, sonst hast du noch mehr Druck.» Paderborns Trainer Steffen Baumgart war sichtlich enttäuscht und sagte: «Wir gucken uns das in Ruhe an und werden das auswerten. Wir haben versucht, wir haben gewollt, aber nicht das durchsetzen können, was wir uns vorgestellt haben. Die weiße Fahne hissen wir nicht.»
Zweitliga-Torschützenkönig Terodde, der erneut den Vorzug vor Anthony Modeste und Jhon Cordoba bekommen hatte, erzielte den frühesten Kölner Saisontreffer und hat als einziger FC-Spieler mehr als ein Saisontor auf dem Konto. Für den Österreicher Schaub und den Belgier Bornauw waren es gar die ersten Erstliga-Treffer in Deutschland. Der erstmals in dieser Saison torlose SCP steht in den nächsten Spielen gegen Düsseldorf und Augsburg sowie in Hoffenheim gehörig unter Zugzwang.
Köln begann in derselben Formation wie auf Schalke – und damit erneut ohne die Stürmer Modeste und Cordoba, der in der 84. Minute den Pfosten traf, aber mit dem 18 Jahre alten Noah Katterbach als Linksverteidiger. Von Beginn an waren die Gastgeber gegen die auf drei Positionen veränderten Ostwestfalen das aktivere Team. Nach 73 Sekunden verpasste Kapitän Jonas Hector nach einem Eckball per Kopf knapp das 1:0.
Die Führung durften die FC-Fans dann gleich zweimal bejubeln. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied nach dem Treffer von Terodde nach kurzem Zögern und während der Tormusik zunächst auf Abseits, gab den Treffer nach dreiminütiger Prüfung im acht Kilometer entfernten «Kölner Keller» dann aber doch.
Die Paderborner überzeugten zwar technisch, von der in dieser Saison schon oft erzeugten Offensiv-Wucht war vor der Pause aber nichts zu sehen. Torgefahr erzeugte lediglich ein Freistoß von Kai Pröger (20.). Köln hatte dagegen einige weitere Gelegenheiten. So köpfte Terodde knapp drüber (15.) und scheiterte am Außenpfosten (40.).
Nach der Pause begannen die Gäste dann zielstrebiger und hatten durch Gerrit Holtmann (51.) auch eine gute Chance. Nachdem Schaub einen Konter mit einem durchaus haltbaren Kopfball zum 2:0 abschloss, brachte SCP-Coach Steffen Baumgart die beiden zunächst auf der Bank gelassenen Stürmer Sven Michel und Ben Zolinski (62.). Das zahlte sich aber nicht aus, stattdessen hatte Kingsley Schindler die Riesenchance auf das 3:0 (67.). Bornauw sorgte für die endgültige Entscheidung.
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)