FC Ingolstadt braucht den «Kick»
Ingolstadt (dpa) – Die direkte Rettung in der Fußball-Bundesliga hat der FC Ingolstadt öffentlich abgehakt. Nun wollen sich die Schanzer mit voller Kraft zumindest in die Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten retten.
Trainer Maik Walpurgis fordert vor dem wegweisenden Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln mehr Siegermentalität. «Wir dürfen nicht immer nur von unseren guten Leistungen reden», stellte der 43-Jährige vor dem Duell klar. «Wir müssen die Dinge auch ins Ziel bringen und uns belohnen. Da müssen wir zulegen, da brauchen wir ein paar Prozente mehr.»
Erst in der vergangenen Woche hatten die Ingolstädter die Partie bei 1899 Hoffenheim lange Zeit offengehalten, ehe sie beim 2:5 am Ende doch einbrachen. «Wir haben dort 75 Minuten gegen eine der besten deutschen Mannschaften auf Augenhöhe agiert. Man hat aber auch gesehen, dass fünf schwache Minuten der Unachtsamkeit dafür sorgen, dass ein Spiel in die falsche Richtung kippt», urteilte Walpurgis. «Wir dürfen, was die mentale Intensität angeht, nicht nachlassen.»
Vom Vorhaben direkter Nichtabstiegsplatz verabschiedete sich derweil Sportdirektor Thomas Linke. «Es geht darum, sich realistische Ziele zu stecken. Für uns ist das die Relegation», sagte der frühere Nationalverteidiger. «Stand heute bei fünf Punkten Rückstand ist der Relegationsplatz realistisch.» Diese fünf Zähler fehlen dem Tabellenvorletzten aus Ingolstadt auf den Hamburger SV, der mit dem 15. VfL Wolfsburg punktgleich auf Relegationsrang 16 liegt.
Damit die Schanzer nicht vorzeitig abgehängt werden, muss fast schon gegen den 1. FC Köln ein Sieg her. «Köln hat eine gute Mannschaft, die schwere Gegner hatte in den letzten Wochen. Niederlagen gegen Leipzig und Bayern muss man vorher zu großen Teilen fast schon einkalkulieren», meinte Walpurgis und warnte vor dem Angriff der Rheinländer um Torjäger Anthony Modeste und Yuya Osako.
Vor allem Modeste, der in dieser Saison schon 17 Mal erfolgreich war, müssen die Ingolstädter in den Griff bekommen. «Ihn auszuschalten, ist ein Schlüssel, wenn man Köln schlagen will», sagte Kapitän Marvin Matip: «Köln in der aktuellen Verfassung ist ein Gegner, den man mit einer hochkonzentrierten Leistung schlagen kann.»
Die Ingolstädter kassierten allerdings zuletzt zwei Niederlagen am Stück. Von den bisherigen sieben Pflichtspielen gegen die Kölner gewannen sie nur eines. Nicht zuletzt deshalb appellierte Walpurgis an die Geschlossenheit des Teams und forderte mehr Impulse von der Bank. «Die Einwechslungen müssen noch mehr greifen als bisher, damit die Mannschaft dadurch einen Kick bekommt. Das war zuletzt nicht der Fall», konstatierte der Westfale.
Fotocredits: Armin Weigel
(dpa)