FC Bayern setzt mit Supercup erstes Ausrufezeichen
Dortmund – Wirklich euphorisch wirkte Carlo Ancelotti nicht. Der erste Titel mit seinem neuen Club FC Bayern kommentierte der Italiener wie ein erfolgsverwöhnter Weltmann ohne großen Pathos.
«Das gibt uns Selbstvertrauen für die Bundesliga», urteilte er nach dem 2:0 (0:0) seines Teams im Supercup bei Borussia Dortmund mehr oder weniger emotionslos. Über die Unzulänglichkeiten der Münchner in den ersten 45 Minuten sah er angesichts des Happy Ends locker hinweg: «Da waren wir nicht in der Lage, die Intensität hoch zu halten. Das sah in der 2. Halbzeit anderes aus. Die Mannschaft ist schon sehr, sehr stark.»
Der neuformierte Gegner aus Dortmund gewann zwar die Statistik, verlor aber das Spiel. Selbst die Rubrik «Ballaktionen», von jeher eine Domäne der Bayern, ging mit 54 Prozent an den BVB. Doch der leichtfertige Umgang mit Torchancen vor allem in der 1. Hälfte brachte das Team von Thomas Tuchel um den Lohn. Dennoch zog der BVB-Coach ein positives Fazit: «Wir haben einen weiteren Schritt gemacht auf einem Weg, der aber noch lang ist. Ich bin begeistert von dem, was die Mannschaft investiert und gezeigt hat.»
Nach zuletzt drei Finalniederlagen entschied der Meister aus München dank der Treffer von Arturo Vidal (58. Minute) und Thomas Müller (79.) den Wettbewerb mal wieder für sich. Dennoch war die Freude des vom BVB zum FC Bayern gewechselten Mats Hummels ein wenig getrübt. Schließlich wurden die meisten Aktionen des Weltmeisters von lauten Pfiffen der Dortmunder Fans begleitet.
Diese Reaktion veranlasste Karl-Heinz Rummenigge zu deutlichen Worten: «Undank ist der Welten Lohn – Katastrophe. Wenn sich jemand acht Jahre so die Knochen aufgerissen hat wie Mats Hummels und dann so empfangen wird, ist das enttäuschend», klagte der Münchner Vorstandschef mit Bezug auf die Verdienste des Abwehrspielers für den Revierclub. Hummels selbst sah es gelassener: «Die meisten Fans waren positiv gestimmt. Aber die sind halt leiser. Am Ende ist es ein schönes Spiel, um in die Saison zu finden.»
Anders als der einstige BVB-Kapitän kam Mario Götze nicht zum Einsatz. Ein erster Stimmungstest, wie der Dortmunder Anhang auf die Rückkehr des vor drei Jahren zum Erzrivalen FC Bayern gewechselten Nationalspielers reagiert, blieb deshalb aus. Tuchel ließ zwar fünf der acht Neuzugänge spielen, Götze aber auf der Bank. «Unsere Vorbereitung war und ist nicht darauf ausgelegt, die Spieler, die als letztes eingestiegen sind, mit diesem Spiel zu belasten, sondern die, die seit vier, fünf Wochen im Training sind», begründete der Trainer.
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(dpa)