FC Augsburg beendet Schmidts Wolfsburg-Serie

Augsburg – Nach fast 80 Minuten in Überzahl hat der FC Augsburg in einem rasanten Duell mit zwei umstrittenen Video-Entscheidungen die Ungeschlagen-Serie des VfL Wolfsburg unter Trainer Martin Schmidt beendet.

Die Fußball-Mannschaft von Trainer Manuel Baum fügte den Niedersachsen beim 2:1 (0:1) die erste Niederlage im neunten Bundesligaspiel mit dem Schweizer Coach zu. Michael Gregoritsch (51. Minute) und Alfred Finnbogason (78.) bescherten den Augsburgern vor 26.541 Zuschauern den verdienten ersten Heimsieg seit dem fünften Spieltag. Daniel Didavi (40.) hatte den VfL mit einem Fernschuss aus rund 30 Metern und dank eines Riesenpatzers von Keeper Marwin Hitz in Führung gebracht.

Gleich zweimal sorgten Schiedsrichter Tobias Stieler und sein Video-Assistent für Aufreger. Erst revidierte der Hamburger Referee seine Entscheidung und verwies den Wolfsburger Maximilian Arnold (11. Rote Karte) wegen einer Notbremse vom Platz. In der 61. Minute nahm Stieler dann eine Elfmeterentscheidung zugunsten des Augsburgers Caiuby zurück. In der Tabelle baute der FCA mit nun 19 Zählern seinen Vorsprung auf die «Wölfe» auf fünf Punkte aus.

Paul Verhaegh, der im Sommer nach sieben Jahren die Augsburger verlassen hatte, klatschte sich vor dem Einlaufen noch mit einigen seiner ehemaligen Teamkollegen ab. Nach dem Anpfiff war es dann mit den Nettigkeiten vorbei. Und die erste Aufregerszene ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Einwurf über die linke Wolfsburger Seite spielte Gregoritsch auf Finnbogason, der Richtung Tor lief. Arnold brachte ihn jedoch zu Fall, Referee Stieler entschied zunächst auf Freistoß und zeigte die Gelbe Karte.

Der Schiedsrichter hielt jedoch noch einmal Rücksprache mit dem Video-Assistenten und nahm seine Entscheidung zurück – Stieler zeigte Arnold sogar die Rote Karte wegen einer Notbremse! Eine hochumstrittene Entscheidung – Diskussionsstoff ist garantiert.

Die linke Wolfsburger Defensivseite mit Marcel Tisserand blieb anfällig, Finnbogason (15.) verzog aus spitzem Winkel ebenso knapp wie Gregoritsch (34.). Die Augsburger, bei denen Erik Thommy auf der rechten Außenbahn sein Startelfdebüt in der Bundesliga gab, mussten in der 22. Minute erstmals wechseln: Für den am rechten Oberschenkel angeschlagenen Rani Khadira kam Ja-Cheol Koo.

Gegen die dezimierten Niedersachsen blieben die Fuggerstädter am Drücker, kamen mit ihren Kombinationen aber nicht in die Gefahrenzone durch. Martin Schmidts Team zog sich indes in Unterzahl eng zusammen, Kapitän Mario Gomez agierte im Sturmzentrum als erster Verteidiger.

Die dickste Chance zur Führung der Hausherren hatte dann wieder Finnbogason. Nach einem Konter über Gregoritsch und Thommy hielt Keeper Koen Casteels (39.) den VfL aber mit feiner Fußabwehr im Spiel. Im Gegenzug leistete sich Hitz einen riesigen Patzer, als er Didavis Fernschuss ins eigene Tor trudeln ließ.

Die Gastgeber drängten auf den Ausgleich. Eine Chance (48.) ließ sich Gregoritsch noch entgehen, ehe der Österreicher mit einer feinen Aktion aus der Drehung doch zuschlug (51.). Zehn Minuten später stand wieder Stieler im Mittelpunkt, als er nach einem vermeintlichen Foul von Casteels an Caiuby erst auf Elfmeter entschied, nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten den Strafstoß jedoch wieder zurücknahm. Die Augsburger drückten weiter – Finnbogason war im Strafraum zur Stelle und erlöste sie mit seinem sechsten Saisontor.

Fotocredits: Stefan Puchner
(dpa)

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