FC Augsburg muss noch mal zittern
Augsburg – Auf ein Zitterfinale hätte der FC Augsburg gerne verzichtet. Im nervenaufreibenden Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga muss die Mannschaft von Trainer Manuel Baum aber am Samstag beim Champions-League-Aspiranten 1899 Hoffenheim noch einmal kühlen Kopf bewahren.
Zwei Punkte und das klar bessere Torverhältnis trennen die Augsburger vom Hamburger SV auf Relegationsrang 16. Und nicht zuletzt die Leistung beim 1:1 (1:1) gegen den DFB-Pokal-Finalisten Borussia Dortmund stärkte weiter die Zuversicht beim FCA.
«Wir sind in einem guten Lauf und müssen keine Angst haben, wenn wir weiter so spielen», versicherte Torjäger Alfred Finnbogason, der die taktisch hervorragend eingestellten Augsburger in der 29. Minute in Führung gebracht hatte. Pierre-Emerick Aubameyang (32.) konnte mit seinem 29. Saisontreffer den Endstand herstellen. «Mit der Relegation beschäftigen wir uns nicht», stellte Baum klar.
Die Fuggerstädter durften am vorletzten Spieltag mit Blick auf die Zwischenstände bei den ebenfalls noch abstiegsgefährdeten Hamburgern und Wolfsburgern sogar schon auf das vorzeitige Happy End schielen. «Wir hatten gehofft, das es genug ist», räumte Verteidiger Jeffrey Gouweleeuw nach dem achten Punkt in den vergangenen fünf Partien ein. «Wir müssen jetzt nächste Woche wieder ein super Spiel machen.»
Die Marschroute Baums wird dafür wieder entscheidend sein. Gegen die Dortmunder griffen seine Maßnahmen. Manager Stefan Reuter sprach von einer «taktischen Topleistung». So überlief der schnelle Philipp Max nicht nur vor dem 1:0 nach einem langen Ball von Ersatztorwart Andreas Luthe die betuliche rechte Seite des BVB. Zudem stellten nach einer kurzen Warmlaufphase die kompakt auftretenden Augsburger die Räume gegen das Star-Ensemble um den blassen Nationalspieler Marco Reus geschickt zu.
«Die Arbeit gegen den Ball war in den ersten 35, 40 Minuten richtig gut. Da hat man schon gemerkt, dass es uns ein bisschen Körner kostet», räumte Baum ein. Er kann sich im Endspurt auf wiedererstarkte Routiniers wie Daniel Baier oder Halil Altintop verlassen. «Vor allem in der zweiten Halbzeit sind wir immer fahriger, immer müder geworden, nach den Balleroberungen kam nicht mehr allzu viel raus», gestand der Coach.
Einen starken Einstand feierte Luthe. Erst am Morgen des Spieltags hatte ihm Baum mitgeteilt, dass er den an der Hüfte angeschlagenen Marwin Hitz im Tor vertreten muss. Und der langjährige Bochumer bot mehr als siebeneinhalb Jahre nach seinem letzten Bundesligaspiel eine klasse Leistung. «Ich bin vor allem müde, weil ich länger nicht mehr 90 Minuten gespielt habe. Und ich bin natürlich auch glücklich, dass es ganz gut lief», sagte der 30-Jährige.
Der Zeitpunkt für ein Happy End hätte eigentlich nicht besser sein können. «Ich hätte natürlich gerne vor eigenem Publikum den Klassenerhalt sicher gemacht, der Rahmen war perfekt», meinte Luthe. «Das Ziel muss es sein, nächste Woche gegen Hoffenheim wieder so aufzutreten. Dann hast du es verdient, in der Bundesliga zu bleiben.»
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(dpa)