Fanproteste gegen Montagsspiel vor Anpfiff in Frankfurt
Frankfurt/Main – Wegen Fanprotesten im Frankfurter Stadion ist der Anpfiff des Bundesliga-Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig am Abend um fünf Minuten verzögert worden.
Schiedsrichter Felix Zwayer aus Berlin pfiff die Partie danach an, obwohl hunderte Eintracht-Anhänger zuvor von der Fankurve in den Innenraum der Arena gedrängt waren, um hinter dem Spielfeld gegen die Einführung von Montagsspielen in der Fußball-Bundesliga zu protestieren. Erst nach zwei Spielminuten zogen sich die Fans wieder vom Spielfeldrand auf die Tribünen zurück.
«Wir müssen deeskalierend wirken», sagte der Frankfurter Sportvorstand Fredi Bobic in einem Eurosport-Interview zur Strategie des Vereins. Die Eintracht ließ den friedlichen Fanprotest rund um den Anpfiff des Spiels zu, ohne etwa Ordnungs- und Sicherheitskräfte aufmarschieren zu lassen. Dadurch blieb die Situation ruhig.
Die Frankfurter Anhänger hatten ihren Protest gegen die Montagsspiele schon lange vor dem Anpfiff begonnen. An allen Tribünenabschnitten der Commerzbank Arena hingen Transparente mit Aufschriften wie «Fankultur muss leiden, Einschaltquoten steigen» oder «Der DFB steht für die komplette DeMONTAGE der Fankultur». Die Spieler des Frankfurter Gegners RB Leipzig wurden zudem bei ihrem Gang zum Aufwärmen lautstark mit Trillerpfeifen ausgepfiffen. Auch die Eintracht selbst wird diesmal während des Spiels nicht unterstützt.
Die Deutsche Fußball Liga hat in dieser Saison erstmals fünf Montagsspiele eingeführt, um Europa-League-Teilnehmern wie Leipzig vor ihrem nächsten Bundesliga-Spiel eine längere Erholungspause einzuräumen. Anhänger in ganz Deutschland halten den Montagabend jedoch für einen besonders fan-unfreundlichen Termin, der die Reise zu Auswärtsspielen erschwert und ihrer Meinung nach für eine zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs steht.
Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)