Fan-Entgleisungen: DFB-Boss Grindel nimmt DFL in die Pflicht
Frankfurt/Main – DFB-Präsident Reinhard Grindel hat in der Debatte um Fan-Entgleisungen die Deutsche Fußball Liga in die Pflicht genommen.
«Die DFL muss jetzt darstellen, wie sie diese Vorfälle auf Dauer unterbinden will», sagte Grindel in der «Sport Bild». Wegen der Schmähungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp in Köln und wegen eines Hassplakats von Frankfurter Fans gegen die Polizei ermittelt derzeit der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen beide Bundesliga-Clubs.
Liga-Präsident Reinhard Rauball hatte am Wochenende auf die unabhängige Sportgerichtsbarkeit beim DFB verwiesen und betont, dass man die Vorfälle «aufs Schärfste» missbillige.
«Das Prozedere, zuerst Entschuldigungs-Rituale, dann Zuschieben des Schwarzen Peters an den DFB-Kontrollausschuss und – wenn der Entscheidungen trifft – allgemeine Empörung über Kollektiv-Strafen, kann auf Dauer nicht die Lösung sein», sagte nun Grindel. In beiden Fällen vom Wochenende gibt es allerdings noch kein Urteil des DFB-Sportgerichts.
Milliardär Hopp war beim 1:1 von 1899 Hoffenheim in Köln mit Sprechchören und Plakaten beleidigt worden. Sportchef Alexander Rosen sprach von einer «neuen Dimension des Hasses». Beim Frankfurter 3:1 gegen den FC Augsburg hatten Zuschauer einen Banner mit der Aufschrift «Für jedes Stadionverbot… Bulle Tod!» aufgehängt. Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann entschuldigte sich dafür bei der Polizei.
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(dpa)