Fahrradbranche setzt auf Elektroantriebe
Friedrichshafen – Elektroantriebe, neue Akku-Technologien und Vernetzung stehen im Zentrum der am Sonntag gestarteten Fahrradmesse Eurobike (8. bis 10. Juli).
Weitere große Themen seien Lastenräder sowie E-Mountainbikes, hieß es beim Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Dessen Geschäftsführer Siegfried Neuberger sprach von einer «Innovationswelle» in der Branche. Zu den rund 1400 Ausstellern gehört etwa die Streetscooter GmbH. Die Deutsche-Post-Tochter hat sich auf elektrisch angetriebene Transportmittel spezialisiert.
Auch das Thema Vernetzung nimmt bei der
Eurobike einen größeren Raum ein. Der Schweizer Anbieter Stromer beispielsweise hat eine Cloud-basierte Plattform entwickelt, über die Radfahrer künftig mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren oder navigieren können. Standardmäßig gibt es schon Funktionen wie die Motor-Feinjustierung oder die Sperre und Ortung des Fahrrads über die App.
Ein weiterer Trend, mit dem ZIV-Chef Neuberger rechnet, ist das E-Mountainbike: «Es kommen immer mehr Modelle und Produkte auf den Markt.» Dies erweitere die Zielgruppe um jüngere Generationen.
Die Fahrradverkäufe hätten sich seit dem Jahresbeginn weiter positiv entwickelt, berichtete der Verband zur Eurobike. Im ersten Quartal habe zwar der kühle März die Stimmung getrübt, dafür hätten aber im zweiten Quartal beste Wetterverhältnisse die Absatzzahlen getrieben. Bis zum Jahresende könnten die Verkaufszahlen bei E-Bikes auf bis 900.000 Einheiten steigen. Zudem könnten Geschäftsmodelle wie Leasing oder Angebote im Logistikbereich E-Fahrräder populärer machen. Es gibt derzeit aber auch eine Diskussion um mögliche Versicherungspflichten für Nutzer langsamerer E-Bikes («Pedelecs»).
In diesem Jahr richtet die Eurobike sich erstmals ausschließlich an Fachbesucher. Sie dauert drei Tage – statt vier wie in den Vorjahren. Bisher war die Schau am letzten Tag für alle Interessierten geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt rund 43.000 Besuchern. Die gut 1400 Aussteller kommen aus 50 Ländern.
Fotocredits: Felix Kästle
(dpa)