Erleichterung: Halilovic und Kostic machen HSV froh

Hamburg – Zauberfuß Alen Halilovic hat gleich in seinem ersten Pflichtspiel seinen Wert für den Hamburger SV unter Beweis gestellt.

Gerade einmal sieben Minuten auf dem Platz, sorgte der vom FC Barcelona geholte kroatische Jungstar mit einem Traumtor für den 1:0 (0:0)-Erfolg des HSV im DFB-Pokalwettbewerb beim FSV Zwickau. Dank Halilovic blieb dem HSV damit ein peinliches Erstrunden-Aus à la Geislingen (1984), Paderborn (2004) oder zuletzt im Vorjahr beim Viertligisten Carl Zeiss Jena erspart. «Ein toller Einstand mit einem tollen Tor. Ich bin sehr glücklich darüber», sagte der zum «Man of the Match» gekürte Kroate in gepflegtem Englisch.

«Der Junge ist magisch», lobte HSV-Rekordtransfer Filip Kostic den erst 20-Jährigen, der zugleich der zweitteuerste HSV-Zugang dieses Sommers ist. 14 Millionen Euro zahlte man dem VfB Stuttgart für Kostic, fünf Millionen gingen an «Barca», das sich für Halilovic ein Rückkaufrecht für stolze zehn Millionen sicherte. Das zeigt die hohe Wertschätzung für den talentierten kroatischen Mittelfeldmann.

Die Transfers beider Offensiv-Asse waren nur mit Hilfe von HSV-Gönner und -Fan Klaus-Michael Kühne möglich, der dem klammen Nordclub erneut frisches Geld gab. Mit dem milliardenschweren Logistikunternehmer hat dessen Lieblingsverein das Modell eines erfolgsorientierten Darlehens ausgearbeitet. Der HSV muss das Geld nur dann zurückzahlen, wenn er sich für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert.

Soweit ist der Club zwar noch nicht, aber immerhin kann Trainer Bruno Labbadia dank des erfolgreichen Auftritts in Zwickau endlich mal in Ruhe in die Bundesliga-Saison gehen. «Es war ein richtig gutes Spiel von uns. Besonders die Art und Weise hat mir sehr gefallen», sagte Labbadia, der am Samstag den FC Ingolstadt im Volksparkstadion erwartet. Allein die Chancenverwertung sei nicht gut gewesen, bemängelte der HSV-Trainer, der einst ein gefürchteter Torjäger war.

Als solche gelten Kostic und Halilovic nicht unbedingt, ihre Stärke liegt eher darin, den Mitspielern die Torvorlagen zu servieren. Genau daran hat es dem HSV in den Vorjahren gemangelt. Beim Drittligisten Zwickau war Kostic vor der Pause der überragende Mann. Und Halilovic, der zwei Monate in der Vorbereitung gefehlt hatte, nahm die mit Labbadia abgesprochene Edeljoker-Rolle auf Zeit an: «Ich bin erst ein paar Wochen hier, andere seit Jahren. Ich fühle mich wohl beim HSV.»

Kaum eingewechselt, zeigte er seine Klasse. Er luchste Gegenspieler Nils Miatke den Ball ab, startete ein Dribbling, sah Zwickaus Keeper Johannes Brinkies zu weit vor dem Tor stehen und schlenzte gekonnt ins lange Eck. «Alen wird uns mit seiner Qualität helfen», sagte Kapitän Johan Djourou. «Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Unser Ziel ist Berlin.» Der letzte Pokalsieg des HSV stammt aus dem Jahr 1987.

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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