Erinnerungen werden wach: Verpasst der HSV wieder das Ziel?
Hamburg (dpa/lno) – Es hätte so schön sein können. Der Hamburger SV gewinnt überzeugend sein Heimspiel gegen das schlechteste Rückrundenteam der 2. Liga, die Konkurrenz patzt – und die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking marschiert mit Siebenmeilenstiefeln Richtung Bundesliga. Denkste!
Das biedere Gekicke gegen den VfL Osnabrück bringt den Hamburgern verdientermaßen nur ein 1:1 und einen Punkt – und wieder muss der einstige Bundesliga-Dino um die Rückkehr in die deutsche Eliteliga bangen.
Erinnert sei an die vergangene Saison. Da wurde an den letzten vier Spieltagen nur ein Sieg eingefahren. Am Ende sprang lediglich Platz vier heraus. Der HSV war Opfer seines durchlöcherten Nervenkostüms geworden. Diesmal streiten sich der VfB Stuttgart, Heidenheim und der HSV um den zweiten direkten Aufstiegsplatz. Den ersten hat sich Arminia Bielefeld gesichert.
Die Nervenschlacht scheint auch diesmal nichts für die Norddeutschen zu sein, wie im leeren Volksparkstadion zu beobachten war. Zwar sieht die Mannschaft heute radikal anders aus als unter Vorjahrestrainer Hannes Wolf, Verunsicherung, fehlender Mut, Tempoverschleppung und Sicherheitsgekicke erinnern aber fatal an die Vorjahressituation.
Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) kommt es zum Show-down in Heidenheim. Können die Hamburger die überraschend starken Württemberger besiegen, haben sie mindestens Platz drei und damit die Relegation sicher. Zudem bleibt der direkte Aufstieg in Sichtweite. Dazu bedarf es aber eines anderen Auftritts als gegen Osnabrück.
«Zu langatmig», so hatte Hecking die Partie seiner Mannschaft beschrieben. «Jetzt müssen wir erst mal das enttäuschende Spiel verarbeiten.» Dabei hat der Coach einiges an mentaler Justierung zu erledigen. Torschütze Martin Harnik räumte ein: «Es ist für uns auch eine Drucksituation. Wir müssen den Kopf wieder freibekommen.» Trainerfuchs Hecking wird sich etwas einfallen lassen.
Fotocredits: Axel Heimken
(dpa)