Elfmeterdiskussion: Hellmut Krug sieht keinen Fehler
Frankfurt/Main – DFB-Schiedsrichtermanager Hellmut Krug hat Kritik am Handelfmeter im Bundesliga-Spiel des FC Schalke 04 gegen Bayern München (0:3) zurückgewiesen.
«Es handelt sich definitiv um ein strafwürdiges Handspiel. Es war eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche von Naldo, was überall auf der Welt so geahndet wird. Hier sind keine Zweifel angebracht», sagte Krug der Deutschen Presse-Agentur.
Die Entscheidung von Schiedsrichter Marco Fritz (Korb), ein Handspiel von Schalkes Abwehrchef Naldo im Strafraum nach Rücksprache mit dem Videoassistenten als elfmeterwürdig zu werten, hatte für Ärger bei den Gastgebern gesorgt.
Bei Grenzfällen interveniere der Video-Assistent nicht, betonte Krug, der beim Deutschen Fußball-Bund das Projekt Videobeweis leitet. «Wir schreiten ausschließlich ein, wenn einem Schiedsrichter ein klarer Fehler unterlaufen ist, sonst nicht.»
Naldo war in eine Flanke von Bayern-Stürmer James Rodriguez gegrätscht. Der Ball sprang vom Fuß von Naldo an dessen Arme, die deutlich über seinem Kopf waren.
Schalke-Manager Christian Heidel sah seine Mannschaft benachteiligt und verwies auf eine Manager-Tagung mit Krug. Dort sei eine identische Szene im Spiel Hannover 96 gegen Schalke 04 gezeigt worden. Er habe in dem Vortrag gehört, warum das kein Elfmeter sei, meinte Heidel. «Aus ganz kurzer Distanz zunächst gegen den Körper und von dort prallt der Ball dann gegen die Hand, das sei kein Handspiel. Deswegen habe ich mich sehr gewundert, dass sich der Videoschiedsrichter eingeschaltet hat.»
Krug widersprach. «Ich habe nie gesagt, dass es grundsätzlich keinen Strafstoß gibt, wenn der Ball vom eigenen Körper zum Arm kommt», sagte er. «Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, ob sich im Moment des Handspiels die Arme in einer natürlichen oder unnatürlichen Körperhaltung befinden.»
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(dpa)