Eiskunstläufer Fentz erreicht Finale bei Olympia
Pyeongchang – Der Berliner Eiskunstläufer Paul Fentz steht im Finale des olympischen Herren-Wettbewerbs. Nach einem soliden Kurzprogramm erreichte der 25-Jährige auf Platz 24 gerade eben die Kür am Samstag (02.00 Uhr MEZ).
«Ich bin stolz, hier zu sein und meine Kür laufen zu dürfen. Aber ich habe eine Gelegenheit verpasst», sagte der Bundeswehrsoldat am Freitag in Pyeongchang. Ihm fehlte beim vierfachen Toeloop eine Umdrehung. So erhielt er für den Vortrag zum Song «Wonderwall» von Paul Anka nur 74,73 Punkte.
Dabei war Fentz nach dem Olympiasieg der Oberstdorfer Aljona Savchenko und Bruno Massot so motiviert auf das Eis gegangen: «Ich freue mich für sie. Mit viel Arbeit kann so etwas zustande kommen», sagte der deutsche Meister. «Er hat das Minimalziel erreicht. Man hat im Einlaufen gesehen, dass er den Vierfachen kann, aber Training und Wettkampf sind eben etwas anderes», sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union, und kündigte wie bei den Paarläufern eine Teambesprechung vor Teil zwei des Wettbewerbs an.
Die Führung vor rund 10 000 Zuschauern in der Gangneung Eisarena übernahm der Olympiasieger von 2014, Yuzuru Hanyu. Der Japaner bekam 111,68 Punkte und geht als Favorit vor seinem spanischen Trainingskollegen Javier Fernandez (107,58) und Landsmann Shoma Uno (104,17) in die Kür.
Seit einer Knöchelverletzung im November war Hanyu keine Wettkämpfe gelaufen. Trotzdem wackelte der 23-Jährige nicht. Sowohl der vierfache Rittberger als Eingangselement als auch der dreifache Axel und die Schlusskombination aus vierfachem und dreifachem Toeloop gelangen zu Chopin-Klängen. Die zahlreichen japanischen Fans waren aus dem Häuschen und warfen Hunderte von gelben Teddybären auf die Eisfläche. Hanyu hatte vorher bei einer Pressekonferenz erzählt, dass er ein Fan von Pu dem Bär sei.
Fernandez, der ebenfalls in Toronto bei Starcoach Brian Orser trainiert, glänzte mit seinem Charlie-Chaplin-Vortrag. Der zweimalige Weltmeister zeigte je einen vierfachen Toeloop und Salchow. Etwas enttäuscht schaute er, als seine Note aufleuchtete.
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(dpa)