Ein Nebelspiel, zwei Hundebisse: Anekdoten zum Derby
Gelsenkirchen (dpa) – Ein Nebelspiel, zwei Hundebisse und ein Kopfballtreffer des Torhüters: Die Geschichte der Revier-Derbys zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund hat schon viele ungewöhnliche Anekdoten geschrieben. Die Deutsche Presse-Agentur blickt zurück:
18. Mai 1947, der Ursprung: Für bundesliga.de ist dieses Endspiel um die Westfalen-Meisterschaft in Herne «wohl der Ursprung der Rivalität». Die favorisierten Schalker führen zweimal, der BVB gewinnt aber 3:2. Aus Verärgerung bleiben die Schalker der Siegerehrung fern.
12. November 1966, das Nebelspiel: Im Stadion Rote Erde gewinnt der BVB im dichten Nebel mit 6:2. Mit einem einfachen Rezept. «Wir haben immer dahin gespielt, wo es hell war und den Ball dort gehalten», sagt Reinhold Wosab. Dortmunds Lothar Emmerich meint dagegen, ohne Nebel hätte Schalke noch mehr Gegentore bekommen.
6. September 1969, die Hundebisse: Schalke-Anhänger stürmen den Platz in Dortmund, die Ordner folgen ihnen mit Hunden. Einer von ihnen beißt Friedel Rausch in den Hintern. Der Schalker spielt nach einer Tetanus-Spritze weiter, kann aber nach eigener Auskunft «zwei Tage nur auf dem Bauch schlafen». Sein Mitspieler Gerd Neuser muss nach einem Biss in den Oberschenkel ausgewechselt werden. Das Spiel endet 1:1.
19. Dezember 1997, Lehmanns Kopfballtor: Dortmund führt im eigenen Stadion kurz vor Schluss mit 2:1. Da schleicht sich Schalke-Torhüter Jens Lehmann in den Strafraum und köpft nach einem Eckball den Ausgleich. Rund ein Jahr später wechselt er über den Umweg AC Mailand zum BVB.
12. Mai 2007, das Ende der Einheit: Schalke fährt am 33. Spieltag als Tabellenführer zum BVB. Der BVB, für den es um nichts mehr geht, gewinnt 2:0 und verdirbt dem Erzrivalen den ersten Meistertitel seit 1958. Schalke-Vorstand Peter Peters berichtet in einer kicker-Kolumne von «viel Häme und unschönen Begleitumständen» und schreibt: «Es war der Tag, an dem das Ruhrgebiet seine Einheit verlor.»
18. August 2007, der Kopf-ab-Jubel: Gerald Asamoah erzielt das 3:0 für Schalke und feiert mit einer Kopf-ab-Geste. Er begründet das nach dem Spiel mit einer rassistischen Beleidigung durch BVB-Torhüter Roman Weidenfeller. Der bestreitet dies, erhält aber 10 000 Euro Geldstrafe und drei Spiele Sperre.
13. September 2008, das Wechselbad der Gefühle: Schalke führt zur Pause in Dortmund 3:0. BVB-Coach Jürgen Klopp wechselt in seinem ersten Derby Alex Frei ein und gibt diesem auf dem Weg, dass in diesem Spiel «Helden geboren werden». Mit zwei Toren, dem letzten in der 89. Minute, rettet der Schweizer prompt das 3:3. Zwei Platzverweise für Schalker und zwei Elfmeter – einer für jedes Team – garnieren dieses denkwürdige Spiel.
Fotocredits: Franz-Peter Tschauner,Hannes Hemann,Achim Scheidemann,Bernd Thissen
(dpa)