Dritte Niederlage für Tedesco – 1:2 in Gladbach

Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach hat den FC Schalke 04 in die erste Krise unter Trainer Domenico Tedesco gestürzt. Mit der 1:2 (0:1)-Niederlage kassierten die Königsblauen in der Bundesliga die dritte Saison-Pleite hintereinander und stecken mit null Punkten im Tabellenkeller fest.

Matthias Ginter (3. Minute) und Patrick Herrmann (77.) besiegelten den verdienten Erfolg vor 54.022 Zuschauern im Borussia-Park, durch den sich Gladbach mit sieben Punkten im oberen Drittel festsetzte. Breel Embolo traf in der dritten Minute der Nachspielzeit noch zum Anschluss für Schalke.

Für den Revierclub, der erstmals in der Amtszeit des 33 Jahre alten Trainers dreimal in Serie verlor, war es ein weiterer herber Rückschlag zu Beginn der Englischen Wochen und dem Champions-League-Auftakt am Dienstag gegen den FC Porto.

«Gladbach hat uns zu Beginn nahezu überrollt. Im Laufe der Zeit war es aber schon gut. Es ist schon ein bisschen weit her, dasss wir so viele Chancen von der Qualität und Quantität her hatten», sagte S04-Trainer Domenico Tedesco und Torhüter Ralf Fährmann ergänzte: «Wenn es kommt, kommt es knüppeldick. Vorne machen wir die Chancen nicht rein, hinten ist es nicht ganz so gut verteidigt. Da müssen wir uns schnell rausarbeiten.»

Borussia-Coach Dieter Hecking nahm nach dem 1:1 in Augsburg drei Veränderungen vor. Nico Elvedi, Denis Zakaria und Alassane Plea, der sein Startelfdebüt feierte, rückten für Jordan Beyer, Florian Neuhaus und Raffael (Wadenprobleme) ins Team. Bei Schalke mussten nach den Niederlagen in Wolfsburg (1:2) und gegen Hertha (0:2) gleich vier Spieler weichen. Für Jewgeni Konopljanka (Rotsperre), Abdul Rahman Baba, Breel Embolo und Weston McKennie brachte Tedesco Innenverteidiger Matija Nastasic (nach Rotsperre), Franco Di Santo, Guido Burgstaller und Neuzugang Hamza Mendyl.

Die Gladbacher erwischten einen Blitzstart. Schon nach der ersten Ecke lagen sie vorn. Nationalspieler Ginter stieg nach der Hereingabe von Jonas Hofmann höher als Daniel Caligiuri und ließ Schalkes Keeper Ralf Fährmann per Kopf keine Chance. «Es sind immer spezielle Spiele im Derby. Schalke scheint mir zu liegen», sagte Ginter, der schon dreimal gegen Schalke getroffen hat.

Mit der Führung im Rücken gab die Borussia weiter den Ton an. Schalke wirkte wie zuletzt behäbig im Spielaufbau. Das von Tedesco geforderte schnelle Spiel in die Spitze fand nicht statt, auch Di Santo konnte das Problem in der Offensiv-Zentrale nicht lösen.

Zudem wirkte die Abwehr unsicher. Völlig überfordert und übermotiviert agierte der Marokkaner Mendyl bei seinem Debüt im Schalke-Dress. Nach einem Foul an Hazard war er bereits verwarnt worden und ging dann zwei Minuten später überhart in einen Zweikampf mit Elvedi. Zwar ließ Schiedsrichter Manuel Gräfe Gnade vor Recht ergehen, doch Tedesco nahm den stark Gelb-Rot-gefährdeten Mendyl nach der Aktion sofort vom Platz (25.) und brachte den Österreicher Alessandro Schöpf.

Salif Sané, der in höchster Not vor dem einschussbereiten Plea (26.) rettete, und Fährmann mit Glanzparaden bei einem Distanzschuss von Hazard (29.) und einem Plea-Kopfball (37.) verhinderten bis zur Pause einen höheren Rückstand. Schalkes beste Ausgleichschance durch einen Kopfball von Sané (33.) nach Ecke von Sebastian Rudy vereitelte Yann Sommer reaktionsschnell. Für die nun engagiertere Revierelf hatte Mark Uth noch zweimal (40./43.) das 1:1 auf dem Fuß.

Schalke verstärkte nach dem Wechsel den Druck, doch mehr als ein wegen Abseits (50.) zurecht nicht anerkannter Treffer von Uth sprang zunächst nicht heraus. Die Gladbacher lauerten nun auf Konter, konnten ihre glänzende Heimserie gegen Schalke mit nun fünf Siegen in den zurückliegen sechs Partie aber mit Glück und Geschick ausbauen. Hofmann (73.), der nur den Pfosten traf, hätte schon auf 2:0 erhöhen können. Das besorgte dann der eingewechselte Herrmann.

Fotocredits: Federico Gambarini
(dpa)

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