Dresden-Spiel als Bewährungsprobe für 96-Profis und Polizei
Hannover – Wenn Hannover 96 auf den ungeschlagenen Aufsteiger Dynamo Dresden trifft, sind neben dem Zweitliga-Topfavoriten auch die Sicherheitskräfte besonders gefordert. Die Partie am Sonntag (13.30 Uhr) ist das erste von drei Risikospielen in dieser Saison in Hannover.
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden entsprechend verschärft, zumal am Sonntag auch Kommunalwahlen in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfinden. Die Polizei wird mit deutlich mehr Personal als üblich unterwegs sein. Aus «taktischen Gründen» wurde die genaue Zahl im Vorfeld nicht genannt. Die Beamten sollen dafür sorgen, dass sich die schweren Ausschreitungen vom DFB-Pokalspiel 2012 nicht wiederholen. Damals wurde Dynamo für ein Jahr vom DFB-Pokal ausgeschlossen und Hannover 96 musste wegen des Fehlverhaltens der eigenen Fußball-Anhänger 70 000 Euro Strafe zahlen.
Diesmal sprechen die Vorzeichen allerdings für einen deutlich friedlicheren Verlauf. «Wir haben bisher 3500 Karten nach Dresden verkauft. Mehr erwarten wir auch nicht», sagte 96-Pressechef Christian Bönig am Freitag. Das Gäste-Kontingent von 4400 Tickets wird damit wohl nicht ganz ausgeschöpft. Insgesamt rechnet Hannover 96 mit 38 000 bis 40 000 Zuschauern. Ob und wie viele Risikofans darunter sind, ist allerdings offen.
Hannovers Innenstadt wird von den Sicherheitskräften in zwei Zonen eingeteilt. Die Fans der beiden Vereine sollen strikt voneinander getrennt werden – im Stadion, aber auch auf dem Hin- und Rückweg. Auch beim Einlass in die Arena werde es «umfangreiche Sicherheitskontrollen geben, die ihre Zeit in Anspruch nehmen», teilte die Polizei am Freitag mit.
Sportlich ist die Begegnung für den Bundesliga-Absteiger ebenfalls eine Bewährungsprobe. «Das war ein starker Start für Dynamo. Sie haben die Aufstiegseuphorie genutzt», urteilte 96-Trainer Daniel Stendel über den Gegner, der den Vertrag mit seinem Trainer Uwe Neuhaus vorzeitig bis Mitte 2019 verlängert hat. Hannovers angeschlagener Spielmacher Sebastian Maier meldete sich rechtzeitig fit zurück. «Er hat das komplette Programm mitgemacht. Es steht nichts im Wege, dass er auflaufen kann», sagte der Coach.
Bei der Aufstellung hat er auf vielen Positionen mehrere Optionen. «Wir wollten einen breit aufgestellten Kader», betonte Stendel. So konkurrieren Neuzugang Stefan Strandberg und der lange Zeit verletzte Felipe um einen Platz in der Innenverteidigung. Auch die Rückkehr von Torjäger Artur Sobiech nach mehrwöchiger Verletzungspause ist möglich. «Die Trainings-Eindrücke sind sehr gut», sagte Stendel.
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(dpa)