Dresden gegen Leipzig: (K)Ein Spiel wie jedes andere
Dresden – Es ist ein Fußball-Spiel, aber kein gewöhnliches. Wenn am Samstag in der ersten Runde des DFB-Pokals Dynamo Dresden und Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig gegeneinander spielen, prallen Fußball-Welten aufeinander. Zumindest was die Fanlager anbelangt.
Denn im positiv wie negativ behafteten fußballverrückten Dresden sind die Gäste aus der 100 Kilometer entfernten Messestadt das Rote Tuch schlechthin. Wohl nirgendwo anders schlägt den Leipzigern ob der fehlenden Tradition und der Millionenzuwendungen des Red-Bull-Konzerns soviel Ablehnung entgegen.
Die Aktiven sollte das jedoch nicht davon abhalten, für ein Fußballfest zu sorgen. «Das Spiel sollte ein Highlight für Sachsen sein. Wir beide repräsentieren den Fußball hierzulande. Ich wünsche mir, dass beide Clubs zeigen, dass in Fußballsachsen etwas vorangegangen ist», sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl.
Er hat gehörigen Respekt vor dem Zweitliga-Aufsteiger, vor dem Spiel und der zu erwartenden aufgeheizten Atmosphäre. Aber keine Angst. «Wir wissen, was zu tun ist und wie wir auftreten müssen, um etwas mitzunehmen. Wir wollen in die nächste Runde», bemerkte der Coach, der zwar mit Dynamo ausschließlich positive Erfahrungen gemacht hat, dafür aber im Pokal viel Nachholbedarf hat. Erst einmal schaffte eine von ihm trainierte Mannschaft den Sprung in Runde zwei.
Kapitän Dominik Kaiser strotzt vor Selbstvertrauen. «Das Spiel ist extrem reizvoll und schwierig, aber wir wollen weiterkommen.» Die Partie sei der Gradmesser für die anstehende Bundesliga-Saison. «Wir sind abgehärtet und haben in der Vergangenheit auswärts gezeigt, wie abgebrüht wir in großen Stadien und vor großen Kulissen sind. Wir sind vorbereitet, werden standhalten und unser Spiel auf den Platz bringen», versprach Kaiser.
In Dresden hofft man dagegen auf den Vorteil, dass man bereits im Spielrhythmus ist. In den ersten beiden Begegnungen gegen den 1. FC Nürnberg und bei Union Berlin holte man jeweils Rückstände auf und gewann jeweils einen Zähler. «Es könnte für uns sprechen, dass es für RB der Pflichtspielauftakt ist», meinte der frühere Leipziger Stefan Kutschke.
Trainer Uwe Neuhaus will sich nicht auf Eventualitäten verlassen. «Das wird eine knüppelharte Aufgabe», sagte er angesichts der Leipziger Spielweise. «Wir müssen Lösungen finden, wie wir uns immer wieder befreien und auch selber zu Chancen kommen können», erklärte der Coach. Besonders das Abwehrverhalten, das in den ersten beiden Spielen in Drucksituationen noch nicht wie gewünscht funktionierte, muss angesichts der Angriffsstärke der Leipziger passen.
Und die Fans? Die werden den Leipzigern einen heißen Empfang bereiten. Fan-Initiativen riefen dazu auf, ganz in gelb ins Stadion zu kommen. Die mittlerweile berühmten Choreographien des K-Blocks werden für Stimmung sorgen. Die größte Sorge ist, dass es zu Zwischenfällen führen kann. «Dass es ein Hochsicherheitsspiel ist, liegt ganz sicher nicht an uns. Wir haben in der vergangenen Saison keinerlei Strafen zahlen müssen», betonte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick und erklärte: «Ich gehe davon aus, dass wir keine Angst haben müssen, dass vor dem Spiel etwas passiert.»
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(dpa)