Drei Wege zur umweltbewussteren Mode
Berlin – Heute gekauft, morgen schon out: Die Mode wandelt sich rasend schnell. Wer mitmacht, verbraucht viele Ressourcen. Wer dem entgegenwirken will, sollte drei Wege einschlagen: Weniger auf Neuware und mehr auf gebrauchte Kleidung setzen.
Beim Neukauf auf die richtigen Textilien achten. Und Kleidung, die er nicht mehr will, weitergeben. Dazu rät der
Naturschutzbund Deutschland (Nabu):
– Lange nutzen: Statt immer wieder neue Kleidung zu kaufen, ist es nachhaltiger, Kleidung gut zu pflegen und lange zu tragen. Ist sie kaputt, sollte man sie reparieren. Und: Am besten auch Stücke aus zweiter Hand kaufen – also aus Secondhand-Läden, von Flohmärkten oder Kleidertausch-Partys.
– Richtige Auswahl: So mancher Stoff wird chemisch behandelt. Zum Beispiel wird laut Nabu konventionelle Baumwolle Pestiziden und krebserregenden Chemikalien, Farbstoffen, Weichmachern, Bleichmitteln und Schwermetallen ausgesetzt. Das schadet der Umwelt. Statt daher etwa auf chemisch behandelte Holzfasern wie Tencel und Viskose sowie Chemiefasern wie Polyester, aber auch Leder und der erwähnten Baumwolle zu setzen, kann man zum Beispiel Wollprodukte wählen, die aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) stammen. Und bei Baumwolle auf Bioqualität achten, bei Leder auf das IVN-Naturleder-Label.
– Recycling: Der Nabu verweist auf Zahlen des Instituts für Abfallwirtschaft und Altlasten der Technischen Universität Dresden, wonach geschätzt 19 Prozent der ausrangierten Textilien im Restmüll statt in Kleidersammlungen landen. Andere Studien gingen von höheren Zahlen aus.
Die Umweltexperten des Nabu empfehlen, Textilien fast immer zu recyceln. Bei den Abgabestationen achten Bürger auf das Label FairWertung, einem Netzwerk von gemeinnützigen Organisationen, oder das Qualitätssiegel des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse). Einzige Ausnahmen: Altkleider kommen in die schwarze Tonne, wenn diese stark mit Chemikalien verschmutzt sind. Und Verschlissenes sollte über den Wertstoffhof entsorgt werden.
Fotocredits: Franziska Gabbert
(dpa/tmn)